Naturschutz im Kreis Mettmann In guter Obhut: Kröten, Molche und Frösche
Kreis Mettmann · Der Kreis Mettmann investiert in den Amphibienschutz - außerdem wird Buch geführt. Die Statistik weist teils erstaunliche Zahlen aus.
(Red) Frösche, Kröten und auch Molche haben ein bewegtes Leben. Es beginnt mit der Eiablage, dem Ablaichen in einem Gewässer. Aus dem Laich entwickeln sich zuerst die Larven und später die erwachsenen Tiere, die sowohl im Wasser als auch an Land leben. Nach der Laichsaison und Entwicklung im Frühjahr am Gewässer wandern die Tiere teilweise schon im Sommer, spätestens aber im Herbst in nahe gelegene Landquartiere. Hier leben und überwintern sie in einer Winterstarre in Wäldern, Gehölzstreifen, unter Holz- oder Steinhaufen oder in Erdlöchern bis sie im nächsten Jahr erneut die Wanderung zu ihrem Laichgewässer antreten. Die Wanderung beginnen meist im Februar, wenn die Nachttemperaturen über 7 Grad steigen und es regnet. Im Kreis Mettmann starten die Amphibien im Südkreis in Rheinnähe oft schon zwei bis drei Wochen eher als im bergischen Haan oder Velbert. Bei den Wanderungen, die in der abendlichen Dämmerung beginnen und bis in die frühen Morgenstunden dauern, müssen sie teilweise Straßen überqueren. Der Kreis Mettmann stellt daher an den Hotspots der Amphibienwanderung temporär kniehohe Amphibienzäune auf, die Frösche, Kröte und Molch vor dem Überfahren retten.
In den Fangeimern
befinden sich Stöcke
Die kleinen Wanderer werden durch die Zäune entlang der Straßen aufgehalten und fallen in Eimer, die entlang der Zäune in die Erde eingelassen sind. Von hier werden sie über die Straßen in die Nähe ihrer Laichgewässer getragen, von wo sie ihre Wanderung fortsetzen. Viele ehrenamtliche Helfer bringen so jeden Tag viele Frösche, Kröten und Molche über die Straße und bestimmen und zählen die Tiere. In den Fangeimern befinden sich Stöcke, an denen gefangene Insekten oder Kleintiere wieder herausklettern können. Jeder kann die Amphibien bei Ihrer Wanderung unterstützen, indem er die Warnhinweise und das Tempolimit auf 30 Stundenkilometer berücksichtigt und zu den Wanderzeiten langsam fährt. In diesem Jahr schützen 3522 Meter Zäune an 17 Standorten, die die Untere Naturschutzbehörde von Unternehmern aufbauen lässt, die Tiere vor dem Überfahren. So wurden auf der Strecke Haus Graven in Langenfeld im letzten Jahr 386 Frösche und 6047 Kröten gezählt, im Jahr davor waren es 141 Frösche und 6873 Kröten. Der Kreis übernimmt das Aufstellen der Zäune seit Jahren.