Geflüchtete in Mettmann Der Abbau der Traglufthalle läuft

Mettmann · Die in der Turnhalle des Konrad-Heresbach-Gymnasiums einquartierten Flüchtlinge sind umgezogen; der Rückbau der Sportflächen startet jetzt.

Sollte eigentlich Geflüchtete aufnehmen: die von der Stadt angemietete Traglufthalle Auf dem Pfennig.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Der Abbau der umstrittenen Traglufthalle für Geflüchtete auf der Sportanlage Auf dem Pfennig hat begonnen. Dies teilt die Stadt mit. Zudem sei die Turnhalle des Konrad-Heresbach-Gymnasiums, KHG, nicht mehr mit Geflüchteten belegt. Diese hätten entweder Wohnungen gefunden oder konnten in andere städtische Unterkünfte umziehen. Deshalb sei am KHG der Rückbau gestartet.

Über die als Flüchtlingsunterkunft für einen Millionenbetrag angemietete Traglufthalle setzen sich die Stadt Mettmann als Mieter und der Eigentümer, die Firma Paranet aus Berlin, in einem Zivilverfahren vor dem Landgericht Wuppertal auseinander. Nach Ansicht der Stadt hätten in der Halle weder im Sommer noch im Winter Menschen untergebracht werden können. Die Eigentümerin weist den Vorwurf der unzureichenden Klimatisierung bei extremer Hitze und Kälte zurück. In einem Beweissicherungsverfahren hatte das Landgericht einen Gutachter beauftragt, hierzu Stellung zu nehmen. Deshalb war die Halle über Monate hinweg stehen geblieben. Nach einer Mitteilung des städtischen Justiziars Richard Bley im Haupt- und Finanzausschuss hat sich der Gutachter mittlerweile vor Ort ein Bild gemacht. In Absprache mit Paranet hätten die Arbeiten zum Abbau der Traglufthalle begonnen. Offen ist bislang, ob es zu einer Hauptverhandlung kommt oder sich Stadt und Hallenvermieter außergerichtlich einigen.

Geflüchtete seien am 9. Juni an der Laubacher Straße ausgezogen

An der Laubacher Straße seien am 9. Juni die letzten Geflüchteten aus der als provisorische Sammelunterkunft hergerichteten Turnhalle ausgezogen, so die Stadt. Anfang 2022 war die Halle für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine hergerichtet worden. Dort lebten überwiegend Frauen gemeinsam mit ihren Kindern. Mittlerweile seien die Geflüchteten in anderen städtischen Unterkünften untergekommen oder in angemietete Wohnungen umgezogen.

Inzwischen laufe die Räumung der Turnhalle, teilt die Stadt mit. Die für die Unterbringung von Menschen benötigte Inneneinrichtung werde zurückgebaut, Trennwände und der Schutzbelag für den Turnhallenboden würden entfernt. Betten, Stühle, Tische und Schränke würden in den anderen städtischen Unterkünften weitergenutzt, versichert die Stadt. Die Verträge mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Sicherheitsdienst für die Turnhalle seien fristgerecht gekündigt worden. Kollegium und Schüler des Konrad-Heresbach-Gmnasiums hoffen darauf, dass ab dem neuen Schuljahr (Start: 7. August) die Turnhalle wieder für den Schulsport genutzt werden kann. Geturnt wurde in der Zwischenzeit in der Schulaula. Die Mittelstufe fuhr per Bus zu einem Fitnesscenter. Die Leichtathletik wurde auf dem Sportplatz an der Gruitener Straße absolviert.