Mettmann: Der Blues zieht durch die Stadt
Matt Walsh und Bob Gray eröffneten am Samstag die 21. Mettmanner Blueswoche.
Mettmann. Mit 13 verließ er die Schule, um durch die Welt zu reisen. Vier Jahre später kam Matt Walsh zur Musik - erst zum Irish Folk, später zum Blues. Am Samstagabend hat der irische Blues-Harp-Interpret mit Bob Gray den Auftakt der Blueswoche bestritten.
Zuvor standen die "Starbuckasters" auf der Bühne der Gesellschaft Verein zu Mettmann an der Beckershoffstraße. Offenbar eine Band mit langjähriger Affinität zum Blues in Mettmann: Sänger Georg Lossau gehört zu den treuen Fans der Blueswoche und hat sich seinen Verstärker von Blues-Legende Rock Bottom bauen lassen.
Mit der 21. Auflage startet die Blueswoche in ein neues Jahrzehnt, und der Enthusiasmus von Bluespapst Wolfgang Pieker scheint ungebrochen zu sein. Er hatte sich auch diesmal wieder einen Platz im Schatten des Geschehens gesucht und überließ das Rampenlicht anderen. Vielleicht auch, um darüber nachzugrübeln, wie es Montagabend weitergeht, wenn sich die Hiobsbotschaft um Spencer Bohren bewahrheiten sollte.
Der hatte zwar selbst noch nichts von sich hören lassen, aber es war bis nach Mettmann durchgedrungen, dass er sich vor kurzem bei einem Hustenanfall eine Verletzung an der Rippe zugezogen haben soll. Vermutlich nichts Schlimmes, so dass der bei seinen Mettmanner Fans besonders beliebte Musik-Poet es sich auch nicht entgehen lassen wird, heute im THC-Clubhaus in die Gitarrensaiten zu greifen.
Aus der Ruhe bringen lässt Wolfgang Pieker sich jedenfalls nicht: "Das wird schon klappen", ist er optimistisch. Spencer Bohren, Richard Dobson & Mark Webb, John Crampton und Paul Mills: Das Restprogramm verspricht wieder das typische Blueswochen-Gefühl. In Mettmanns Kneipen und sogar in der Feuerwache werden weitgereiste Musiker ihre Gitarrenkoffer abstellen und Geschichten erzählen, die man sonst nirgendwo hört. So ganz nebenbei gibt´s auch noch richtig guten Blues zu hören.
Die Entscheidung darüber, wann man sich wo in dieser Woche gemütlich zurücklehnen sollte, um in das Bluesfeeling einzutauchen, dürfte daher schwer fallen. "Wir haben den Termin schon vor Monaten im Kalender eingetragen und wollen eigentlich jeden Abend kommen", meinte Ute Dury. Die Hildenerin kommt mit ihrem Mann schon seit elf Jahren zur Blueswoche. "Wir haben kein einziges Konzert versäumt und uns früher dafür sogar Urlaub genommen", sagte sie. Auch diesmal wird wieder bei "Top of theCrop" am kommenden Freitag ab 20 Uhr in der Neandertalhalle der Bruno verliehen. Die Besucher stimmen überihre Lieblingsmusiker derWoche ab.