Mettmann: Feuerwehrübung - Entscheidungen in Sekunden

Die Feuerwehr probte den Ernstfall: einen Unfall mit giftigen Chemikalien und verletzten Personen. 50 Wehrleute waren im Einsatz.

<strong>Mettmann. Es ist 19.30 Uhr. Bei der Leitstelle der Feuerwache geht der Notruf ein: "Unfall mit Chemikalien, eine Person ist betroffen, die Flüssigkeit läuft weiter aus. Es riecht fürchterlich." Weiteres Nachfragen ergibt, dass es sich um einen beschädigten Gefahrguttransporter handelt. Zehn Minuten später ist der Löschwagen LF 16 am Unfallort.

Zuerst muss die Schadenslage geklärt werden

"Das ist immer der erste Wagen, der sofort nach dem Notruf unterwegs ist", klärt Ausbildungsleiter Thomas Müller über das Szenario im Ernstfall auf. Er hat die Übung auf dem Speditionsgelände geplant und diesmal den Schwerpunkt auf den Umgang mit hochgiftigem Gefahrgut gelegt. Denn in einem solchen Fall geht es nicht darum, möglichst schnell eventuellen Brandopfern zu helfen, sondern zuerst die Schadenslage zu klären. Außerdem müssen die Einsatzkräfte in Erfahrung bringen, um welche gefährlichen Stoffe es sich genau handelt.

Während Einsatzleiter Andreas Gremm die Rettungsaktion koordiniert, wird das Gelände weiträumig abgesperrt. Denn jeder, der sich innerhalb des abgesperrten Bereichs aufhält, muss später entgiftet werden. Das gilt auch für die Unfallopfer, die schwer verletzt sind und Verätzungen davongetragen haben.

"Ohne Dekontamination wäre nicht nur der Rettungswagen, sondern später auch die Krankenstation verseucht", kommentiert der Einsatzleiter das Geschehen.

Inzwischen ist nahezu der gesamte Fuhrpark der Feuerwehr am Einsatzort angelangt. Während zwei Feuerwehrleute die Verletzten bergen, wird hinter der Absperrungslinie die so genannte Notdekontamination aufgebaut.

Für die Einsatzkräfte ist eine solche Situation schwierig. Das Geschehen muss aus der Distanz koordiniert werden. Am Ende sind mehr als 50 Feuerwehrleute und einige Schaulustige vor Ort.