Sportzentrum Metzkausen: Eine Sternstunde für den Sport

Das Leichtathletikzentrum mit Kunstrasenplatz nahmen Hunderte von Zuschauern unter die Lupe.

Metzkausen. Was für ein Tag für den Mettmanner Sport! Seit Freitag ist die Kreisstadt aus dem sportlichen Dornröschenschlaf erwacht. Am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) wurde der Startschuss in ein neues Sportzeitalter abgefeuert. Die Schule besitzt die modernste Schulsportanlage im gesamten Kreisgebiet, und Mettmann hat eine Sportstätte, von der Fußballer und Leichtathleten in der Vergangenheit nicht einmal zu träumen gewagt hatten.

Die neue Sportstätte wird den Mettmanner Sport ordentlich nach vorne bringen. Die Leichtathleten haben eine zeitgemäße Anlage, die es auch erlaubt, Leichtathletik-Wettkämpfe zu veranstalten. Und der Kunstrasen wird den Mettmanner Fußball aus der Versenkung hervorholen. Mit dem Kunstrasen ist der Grundstein für höherklassige Liga-Aufgaben gelegt. Bezirksliga-Fußball ist für eine Stadt wie Mettmann zu wenig.

Außerdem hat die Anlage schon jetzt dafür gesorgt, dass dem Sport am Metzkausener Gymnasium eine größere Bedeutung als bisher zukommen kann und soll. In guter Zusammenarbeit mit Mettmann-Sport werden zusätzliche Sportangebote in den Unterricht eingebaut, möglicherweise bis hin zu einer Übungsleiter-Ausbildung in den folgenden Jahrgangsstufen. Peter Dach, stellvertretender Schulleiter: "Wahrscheinlich können die neuen Fünftklässler im kommenden Schuljahr eine Klasse mit ,Plus Sport’ wählen." Die bewegte Schule ist nicht nur sportives Konzept. Im Frühjahr sind laut Peter Dach auch Projekttage angedacht, die sich in einem ganzheitlichen Ansatz mit der gesunden und bewegten Schule befassen sollen.

Wie viel Spaß die neue Anlage den Kindern und Jugendlichen macht, wurde gestern bei einem großen sportiven Eröffnungsfest deutlich. Die Läufer von Mettmann-Sport waren restlos begeistert, legten auf den Kurz- und Mittelstrecken fantastische Zeiten hin. Johannes Erkens (8), zweifacher Torschütze im Fußballspiel gegen den SCB Neandertal, meinte zum Kunstrasen: "Super." Darin stimmte er mit einem ganz Großen des deutschen Fußballs überein - Paul Breitner. Der Weltmeister von 1974 lobte den Mettmanner Kunstrasen und spielte in der Neuauflage "Verwaltungskreisel" gegen "All Stars Ökumene" mit. Breitner schoss in der ersten Halbzeit den Anschlusstreffer zum 1:2. Doch der Ex-Profi brachte den Kreisel nicht richtig in Schwung. Die Verwaltung verlor erneut, diesmal mir 2:5 Toren. Breitner baut mit einem Geschäftsmann aus Velbert ein Seniorenheim auf dem Seibelgelände. Im November soll Baubeginn sein.

Landrat Thomas Hendele erklärte, dass der Kreis das Geld gern für diese Anlage gegeben habe: Es sei schließlich eine Investition in die Jugend.

Bürgermeister Bodo Nowodworski rechnet damit, dass Ende des kommenden Jahres mit dem zweiten Bauabschnitt des Sportzentrums begonnen werden kann. Er zeigte sich zudem zuversichtlich, dass die Mehrwertsteuerbefreiung für den zweiten Bauabschnitt zumindest für einige Teilbereiche genehmigt wird.

Kostenrahmen Der Rat hat für das neue Sportzentrum einen Kostenrahmen von 10,345 Millionen Euro festgeschrieben.

Projekt Das Projekt ist in zwei Bauabschnitte unterteilt. Die Umgestaltung der HHG-Schulsportanlage wird mit 1,3 Millionen veranschlagt. Dafür hat der Kreis 924 000 Euro (Sportförderprogramm) bereitgestellt. Der Verein zur Förderung des Sports unterstützt diese Maßnahmen mit 376 000 Euro.

zweiter Bauabschnitt Die neun Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt (Hockey, Tennis, Fußball, Werferzentrum) sollen durch den Verkauf der Sportplatzflächen am Stadtwald finanziert werden. Baubeginn soll nächstes Jahr sein.

Rudolf Tillmann, 2. Vorsitzender von Mettmann-Sport

Asche Kopfschütteln löste am Spielfeldrand die Entscheidung der Stadt, die Bezirksliga-Mannschaft von ME-Sport zum Heimspiel am Sonntag auf Asche statt auf dem neuen Kunstrasen auflaufen zu lassen. Das ist nicht zu verstehen. Dabei hatten sich die Kicker so sehr auf ihren ersten Kunstrasen-Auftritt gefreut.