Stichtag 19. Januar 2022 Führerschein-Tausch online erledigen
Mettmann · Die Jahrgänge 1953 bis 1958, die Papier-Führerscheine in rosé oder grau haben, müssen diese Dokumente in fälschungssichere umtauschen. Das geht beim Straßenverkehrsamt, im Bürgerbüro sowie schnell und sicher im Netz.
Weil in Zukunft Führerscheine EU-weit fälschungssicher und einheitlich sein sollen, kommt jetzt eine mächtige Tauschaktion ins Rollen. Die Zahlen sind gewaltig, denn in der ersten Phase sind es die Jahrgänge 1953 bis 1958, die ihre Papierführerscheine wahlweise in der Farbe rosé oder grau und liebevoll „Pappe“ genannt, gegen scheckkartengroße Plastikausweise eintauschen müssen. Dazu hat der Gesetzgeber einen Zeitplan entwickelt, bis Stichtag 19. Januar 2022 sollen alle Pappen in Plastikkarten getauscht sein.
„Wie überall prasseln bei uns die Anträge nur so herein“, beschreibt Kreissprecherin Daniela Hitzemann die Situation beim Straßenverkehrsamt. „Die Situation ist hier nicht anders als anderswo“, sagt sie über den Ansturm bei der Kreisbehörde. Entsprechend lesen sich die Zahlen: Waren es im Jahr 2020 2600 Umtauschanträge, die gestellt wurden, wurden im November 2021 1380 Umtauschanträge gestellt und im vergangenen Dezember explodierte die Zahl auf 3800 Umtauschanträge. „Allein im Dezember 2021 wurden weit mehr Führerschein-Umtauschanträge gestellt als im ganzen Jahr zuvor. Und die Tendenz steigt.“
Das Problem: Coronabedingt kommt es in örtlichen Führerscheinstellen vermehrt zu Engpässen und längeren Wartezeiten bei der Terminvergabe. „Viele Mitglieder berichten uns, dass es derzeit schwierig ist, die zuständigen Behörden für einen Termin zu erreichen. Entweder es ist dauerhaft besetzt oder es hebt niemand ab. Die Menschen haben Sorge, die Frist zu verpassen. Der Beratungsbedarf ist hoch“, sagt Gabriele Schön vom ADAC Nordrhein.
Das muss nicht sein, hat Kreissprecherin Hitzemann einen Plan B parat. „Den Führerschein im Scheckkarten-Format gibt es ebenso im Bürgerbüro und Online.“ Vor allem für das Online-Angebot wirbt der Kreis Mettmann, „das ist am komfortabelsten – auch, weil es keine Terminkollisionen gibt“. Zwar wurde im Innenhof des Kreishauses eine entsprechende Anlaufstelle eingerichtet, bei der sich Wartende unter freiem Himmel und den geltenden Corona-Schutzbedingungen begegnen. „Aber nicht alle müssen hierherkommen“, wirbt Daniela Hitzemann dafür, das Online-Tool zu nutzen. Besagtes Online-Angebot ist auf der Homepage vom Kreis zu finden. Dort gibt es links im Verzeichnis den Button „Straßen & Verkehr“ und dort den Unterpunkt „Online-Services Führerschein“. Die Handhabung sei „leicht und schnell durchführbar“. Bleibt das Problem mit dem Stichtag, der für den 19. Januar 2022 festgelegt wurde. Theoretisch würde dann bei denjenigen, die in eine allgemeine Verkehrskontrolle geraten und sich dort der Polizei gegenüber nicht mit ihrem neuen Führerschein ausweisen können, ein Verwarngeld von zehn Euro drohen. „Aber weil es ja überall mit dem rechtzeitigen Führerscheintausch schwierig ist, soll den Menschen mehr Zeit gegeben werden“, die Verkehrsministerkonferenz hat beschlossen, dass denjenigen, die es wegen eingeschränkter Amts-Öffnungszeiten nicht schaffen, den Führerschein fristgerecht umzutauschen, noch keine Geldbuße droht. ADAC-Verbraucherschützerin Schön rät: „Wer bei seiner Behörde keinen Termin bekommt, sollte die Führerscheinstelle auf dem Postweg mit Nachweis auffordern, einen Termin für den Umtausch zu benennen.“ Kopie des Schreibens mit Postbeleg legen Autofahrer griffbereit ins Handschuhfach. Im Falle einer Kontrolle kann dokumentiert werden, sich gekümmert und getan zu haben, was derzeit möglich ist.