Mettmann: Führungswechsel bei Georg Fischer

GF: Andreas Hecker geht in die Schweiz. Andreas Güll ist neuer Geschäftsführer der Mettmanner Gießerei.

Mettmann. Führungswechsel bei Mettmanns größtem Arbeitergeber Georg Fischer (GF). Andreas Hecker (49) hat offiziell zum 1.Oktober die Geschäftsführung der Mettmanner Gießerei an Andreas Güll (43) übergeben. "Ich bleibe aber noch bis Ende des Jahres in Mettmann, um die Geschäfte zu übergeben und laufende Projekte zu beenden", sagt Hecker. Danach wechselt der Marathon-Mann (5:04:08 Std. am vergangenen Wochenende in Berlin) in die Leitung des Schweizer Konzerns in Schaffhausen.

Vor fünf Jahren hatte Hecker die Geschäftsführung des Mettmanner Werks GF Automotive übernommen. Seine Entscheidung, in die Schweiz zurückzugehen, hat er "aus familiären Gründen getroffen". Heckers Familie lebt dort. Mit seinem beruflichen Wechsel zieht er einen Schlussstrich unter die familiäre Wochenendbeziehung. Hecker wohnte unter der Woche bei seiner Mutter in Mettmann. Schon sein Vater hatte bei GF, zuletzt in der Unternehmensleitung, gearbeitet. Hecker hat bei GF in vielen Bereichen, unter anderem in Singen und in Schaffhausen gearbeitet, bevor er Geschäftsführer in Mettmann wurde. Hecker: "In der Schweiz werde ich weiter im Eisengussbereich tätig sein und mit Mettmann zu tun haben."

Heckers Nachfolger Güll war bis zum 30. September Leiter der Gießerei an der Flurstraße. Der gebürtige Duisburger ist seit fast 21 Jahren ununterbrochen am GF-Standort im Einsatz gewesen. Güll ist wie Hecker Gießerei-Ingenieur und hat später nach Feierabend noch ein Wirtschaftsstudium absolviert. "Hecker und Güll haben zusammen im Werk viel bewegt", sagt Bodo Müller, Personalchef bei GF. Sie haben neue Werkstoffe und neue Arbeitsabläufe eingeführt, wodurch eine Kapazitätssteigerung von 90000auf 220000Tonnen Guss pro Jahr erzielt wurde.

Die unter Hecker und Güll eingeführte Gruppenarbeit, bei der Mitarbeiter nach ihrer Ausbildung, ihrer Arbeitsqualität und ihrer Produktivität entlohnt werden, ist im Gießereibereich eine Innovation. "Unsere Leute verdienen dadurch mehr als in anderen Unternehmen", sagt Müller. Andreas Güll will weiterhin die Aus- und Fortbildung seiner Mannschaft vorantreiben. "Nach meiner Auffassung sollten die Mitarbeiter so ausgebildet werden, dass auch ich ersetzt werden kann", sagt Güll.

Der Zulieferer der Automobilindustrie setzt auch künftig auf Leichtbauweise durch Bionik (technische Anwendungen, die aus der Natur abgeleitet werden). Hecker: " Wir müssen dem Eisen das Gewicht aus dem Namen nehmen."

Als ein wichtiger Sponsor in Mettmann wird Georg Fischer auch nach dem Führungswechsel "mit angepasstem Augenmaß weiter aktiv sein", sagt Güll, der anders als sein Vorgänger kein Marathon-Läufer ist, dafür aber noch aktiv in einer Altherrenmannschaft in Duisburg kickt. Güll ist verheiratet und hat zwei schulpflichtige Kinder.