Mettmann Garagentrödel wird Bürgertreffpunkt
Mettmann · Die Metzkausener bieten Gebrauchtes bei Garagenflohmärkten an, organisiert werden sie vom Bürgerverein. Die Märkte sind nachhaltig und machen allen Beteiligten Spaß. Beim nächsten Mal ist der Südosten des Stadtteils dran.
Wer am Samstag die Straßen im Nordwesten des Mettmanner Stadtteils Metzkausen durchquerte, dem fielen immer wieder an den Straßenlaternen und Straßenschildern befestigte gelbe Ballons ins Auge. Diese Ballons waren ein Hinweis und bedeuteten so viel wie „hier gibt es was zu kaufen“. Denn überall dort, wo die Ballons angebracht waren, waren Anwohner, die beim Garagenflohmarkt ihre aussortierten Besitzgüter vor der eigenen Haustür feilboten.
Ab 11 Uhr boten die Metzkausener all jene Sachen zum Verkauf an, die sie selbst nicht mehr benötigten. Das Angebot an Verkaufsgegenständen war breit gefächert – von Kinderspielzeug über alte Küchengeräte bis hin zu Kerzenständern oder Kleidung war alles dabei. Auch das Wetter spielte mit und lud somit zum Schlendern durch die Nachbarschaft ein. Mitmachen konnten am Samstag alle Haushalte südlich der Hasseler Straße und östlich der Homberger Straße in Metzkausen.
Organisiert wurde der Garagenflohmarkt vom Bürgerverein Metzkausen. „Der Garagentrödel lebt davon, dass viele Anwohner mitmachen und man so bei einem Bummel durch den Stadtteil sich austauscht und Nachbarn kennenlernt. Darüber hinaus fördert es die Nachhaltigkeit, indem gut erhaltene Sachen einen neuen Besitzer finden“, äußerte sich der Verein im Vorfeld des Marktes am Samstag.
Ein vorab vom Bürgerverein entworfener Plan, auf dem jeder angemeldete Stand einen Punkt auf der Straßenkarte erhielt, konnte von allen Interessierten bereits vorher auf der Homepage eingesehen werden und diente zur Orientierung. Auch in den lokalen Geschäften hing der Plan in der vorigen Woche schon aus.
Mehr als 40 Anwohner nutzten die Möglichkeiten und boten ihre diversen Gegenstände an, für die in der Garage kein Platz mehr war. Eine der Teilnehmerinnen war Judith Bußmann. An den vor dem Garagentor aufgestellten Tischen und Kleiderständen war für jeden etwas dabei.
Schienensystemleuchten
und eine antike Nähmaschine
„Natürlich haben wir hier viele Klamotten unserer Kinder im Angebot. Da sind zahlreiche Jacken und Schuhe dabei“, beginnt Bußmann mit der Vorstellung ihres Sortiments. „Die Kinder wachsen einfach extrem schnell aus den Sachen heraus“, ergänzt sie. Neben zahlreichen Kinderspielzeugen, Stofftieren und Gesellschaftsspielen hatte die Anwohnerin aber auch für Erwachsene noch einiges zu bieten.
„Von einer Kaufhausauflösung haben wir hier auch noch Schienensystemleuchten zur Auswahl“. Eigentlich, so Bußmann, habe sie die für die eigenen vier Wände verwenden wollen, doch dies sei wegen der Betondecke nicht möglich gewesen. Auch mehrere Basketbälle – „mein Mann hat früher Basketball gespielt“ – und Geräte für die Gartenarbeit bot die Metzkausenerin an.
Als besonders interessant für die Besucher entpuppte sich auch die alte Nähmaschine, die Judith Bußmann an ihrem Stand präsentierte. „Die habe ich per Zufall gefunden und habe sie mit nach Hause genommen“, schildert sie. „Da meine Urgroßmutter früher selber Schneiderin in Niedersachsen war, passt die Maschine auch ein bisschen zu unserer Familiengeschichte“, führt sie weiter aus.
Generell zeigt sich die Anwohnerin zufrieden mit dem Garagenflohmarkt: „Das ist eine gute Aktion. Ich wohne seit drei Jahren hier. In den letzten zwei Jahren habe ich diverse Flohmärkte immer als Käufer besucht, dieses Jahr bieten wir nun also zum ersten Mal selber unsere Sachen an“. Zahlreiche Bürger der Stadt nutzten die Gelegenheit, bei angenehmem Wetter zum Schlendern, zum Bummeln und hofften mit ein wenig Glück das perfekte Schnäppchen zu machen. Besonders auch die Kinder hatten Spaß und kamen ins „Flohmarktfieber“.
Bereits am kommenden Samstag steht der nächste Garagenflohmarkt in Metzkausen an, diesmal im Südosten des Stadtteils. Dann erstreckt sich der Flohmarkt über das Gebiet nördlich der Hasseler Straße und westlich der Homberger Straße. Nach der Premiere des Flohmarktes im September 2023 hatten sich viele Besucher getrennte Gebiete gewünscht, um das ganze Angebot nutzen zu können.