Lebensmittelpunkt Mettmann Ist der Lebensmittelpunkt Mettmann auch Heimat?
Mettmann · Wer Mettmann als seine Heimat betrachtet, der kann sie nun bei einer Stadtführung und einem Film noch besser kennenlernen. Das Johanneshaus hat ein Themen-Projekt gestartet.
Was ist Heimat? Das würde wahrscheinlich jeder für sich anders beantworten, falls er oder sie das überhaupt auf die Schnelle sagen kann. Freunde und Familie, ein Ort, oder doch ein Gefühl? Das Begegnungszentrum Johanneshaus geht diesem Gefühl bis Oktober auf den Grund. In jetzt noch drei losen Veranstaltungen können sich vor allem Senioren mit ihrer Beziehung zur Heimat Mettmann auseinandersetzen. Dazu gibt es eine historische Stadtführung, einen Dokumentarfilm und eine zweite Bergische Kaffeetafel für die, die erste verpasst haben. Das Ganze steht unter der Überschrift „Lebensmittelpunkt – Heimat – Mettmann“.
„Wir sind eines von fünf Seniorenbegegnungszentren in Mettmann, und das einzige, das das Gesellige in den Vordergrund stellt“, erklärt Annette Droste, Leiterin des Johanneshauses. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass neben den thematischen Veranstaltungen und Kursen jeden Dienstag ein Senioren-Programmnachmittag angeboten wird. Außerdem beinhalten viele Angebote ausgiebig Zeit für Kaffee und Kuchen. So auch die Auftaktveranstaltung für „Lebensmittelpunkt – Heimat – Mettmann“, die bereits im April stattgefunden hat. Sie sollte eruieren, was für die anwesenden Teilnehmer der Begriff „Heimat“ bedeutet.
„Ich hatte eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet, unter anderem mit einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2019.“ Die Ergebnisse seien eine Steilvorlage für die Anwesenden gewesen, die sich in der einen oder anderen Antwort wiederfanden. „Heimat ist dort, wo ich mich wohlfühle“, hieß es zum Beispiel, oder „Heimat ist dort, wo ich Freunde und Familie habe“. „Ich hatte dann gefragt, wer überhaupt in Mettmann geboren wurde – da meldete sich nur einer von fast 25“, berichtet Gertrud Böhm. „Früher zogen die Frauen bei Heirat zu ihrem Mann, deshalb sind die meisten Frauen bei uns nicht aus Mettmann“, erklärt sich Annette Droste das Phänomen.
Für die meisten sei Mettmann trotzdem Heimat, weil sie hier den Großteil ihres Lebens verbracht haben. Der nächste Termin des Heimat-Projektes, der allerdings schon ausgebucht ist, steht am 27. Mai an: eine Bergische Kaffeetafel im Stadtgeschichtshaus mit anschließender Führung. Noch freie Plätze gibt es aber für die Stadtführung am Montag, 15. Juli um 14.30 Uhr, die ebenfalls in Kooperation mit den Aulen Mettmannern durchgeführt wird. „Die Führung dauert 1,5 Stunden, der Treffpunkt wird noch bekannt gegeben“, sagt Annette Droste. Jede der Veranstaltungen im Rahmen des Heimat-Projektes wird gesondert angekündigt und beworben, über einen Aushang vor dem Johanneshaus.
„Die Aushänge sehen natürlich vor allem unsere Stammgäste, aber bei der Auftaktveranstaltung waren auch ein paar Neue dabei, die seitdem regelmäßig kommen“, freuen sich Droste und Böhm. Noch etwas Zeit ist bis zur Vorführung des Mettmann-Films am 10. September. Die 45-minütige Dokumentation „Auf den Spuren der Stadtgeschichte“ zeigt einen Stadtrundgang und das Innere der alten Bürgermeisterei. Autor des Films ist Helmut Hinterthür, der in seiner aktiven Zeit viele Dokus gemacht hat, die nach seinem Ruhestand ins Stadtarchiv gewandert seien. „Der Film ist etwa zwölf Jahre alt. Es könnte also interessant sein, zu sehen, was sich seitdem in Mettmann verändert hat“, wirbt Droste.
Zum Abschluss gibt es am 8. Oktober noch einmal ein Bergisches Kaffeetrinken, diesmal nicht im Stadtgeschichtshaus, sondern im Johanneshaus. „Für die, die im Mai keinen Platz mehr bekommen haben, und für die, die gerne ein zweites Mal teilnehmen möchten“, sagt Gertrud Böhm. In der alten Bürgermeisterei ist es eben etwas eng, mehr als 30 Personen sind nicht mehr zugelassen. Der große Saal des Johanneshauses fasst immerhin 100 Personen. Deshalb haben die Aulen, Hausherren des Stadtgeschichtshauses, seit einigen Jahren auch schon eigene Veranstaltungen ins Johanneshaus verlegt. Die Kooperation funktioniert also in beide Richtungen.