(von) Matthias Röttger ist tatsächlich ein Mann mit vielen musikalischen Eigenschaften. Sein Beruf als Regionalkantor ist nicht nur auf eine Tonart beschränkt, denn jenseits dessen, dass er in St. Lambertus quasi keine Note ungespielt und oder ungesungen lässt, ist der 60-Jährige nach alter Pfadfindermanier „allzeit bereit“ – Neues auszuprobieren und musikalische Wege erst zu entdecken und dann zu gehen. Manchmal entdeckte er auch alte Wege wieder, so wie die Zusammenarbeit mit der Mettmanner Musikschule. Bereits 1998 brachten sie gemeinsam das Musical „Jona“ auf die Bühne.

Letztere feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen und möchte dies schöne Ereignis nach allen Regeln der Kunst (und jenseits der ewigen Spardiskussionen, ob die Verwaltung sich diese über die Stadtgrenzen hinaus renommierte Einrichtung eigentlich leisten kann) begehen. Unter der Überschrift „Applaus, Applaus“ machen nun die St. Lambertus-Chöre von Antje Rauh und Matthias Röttger zusammen mit Ensembles der von Susanne Eggern und Lebrecht Heidenreich geleiteten Musikschule gemeinsame Sache. Hits und Evergreens wollen sie gemeinsam bei den Auftritten am Samstag, 13., und Sonntag, 14. Mai, in der Aula des Heine-Gymnasiums an der Hasselbeckstraße 2-4 erklingen lassen.

Bereits seit dem vergangenen Frühjahr laufen dazu die Vorbereitungen, zusammen mit Lydia König, inzwischen Ruheständlerin, wurden Termin- und Bühnenfindung koordiniert, dann ging es um die Auswahl der zu performenden Literatur.

Zwei Showblöcke wird der Jugendchor gestalten, der Erwachsenenchor ist ebenfalls mit von der Partie und Simon Schmidt spielt in diesem Zusammenhang als Solist eine ganz besondere Rolle. Tanzeinlagen peppen die Show auf. Constanze Krauss hat sich die alte Dirty Dancing-Choreografie herausgepickt, um so stilecht „Time of my life“ tänzerisch zu inszenieren. Die Musikschule schickt zwei ihrer Bands ins Rennen, einmal „Omega“, eine Gruppe von sieben Menschen im Alter zwischen 12 bis 17 Jahren, und auch die „Faulen Bananen“. Letztere waren dem Flurfunk nach mal eine Formation ohne Namen, aus denen dann „Faule Bananen“ wurden. Fünf Leute im Alter zwischen 9 bis 16 Jahren gehören der Formation an. Mit ihnen spielen Wolfgang Wölke, Dominik Mauermann, Mattias Röttger, Ute Noeske und Achim Andreß. Band-Leader Lebrecht Heidenreich hat zusammen mit Matthias Röttger die Arrangements übernommen. Moderiert wird auch, nämlich von den durch das Programm führenden Katrin Fischer und Tobias Törning. Dass das Konzert „Applaus, Applaus“ heißt, bezieht sich auf den gleichnamigen Titel der Sportfreunde Stiller. „Vor allem ist Applaus das Brot des Künstlers – neben einer hoffentlich angemessenen Gage“, fügt Matthias Röttger hinzu. Das Geräusch des Beifalls ebenso wie das Gefühl, auf einer Bühne zu stehen, haben die Musiker pandemiebedingt über viele, lange Monate schmerzlich vermisst. Singen galt als besonders gefährlich – jetzt endlich wieder Musik zu machen „bedeutet allen Beteiligten unendlich viel“.

Die Chöre übrigens sind zwar an St. Lambertus angedockt, „aber offen für alle Menschen, es gibt keine konfessionelle Bindung.“