Mettmann: Konrad-Heresbach-Gymnasium - Schutt verursacht Mehrkosten
Stadt investiert 2,06 Millionen Euro in neue Räume und eine Mensa.
Mettmann. Tausende von Euro hat die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand gesetzt. Der schlechte Bauuntergrund, auf den der Anbau des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (KHG) gesetzt werden soll, hat der Stadt enorme Mehrkosten beschert. "Wir mussten den Boden austauschen. Auf das Material, das wir in der Erde gefunden haben, hätten wir kein Gebäude setzen können", sagt Stephan Kopp, Abteilungleiter Bauen und Gebäudemanagement.
Bodenuntersuchungen brachten an den Tag, was Jahrzehnte unter der Oberfläche des Schulhofes verborgen lag: tonnenweise Bauschutt von Gebäuden, die einst dort standen und nach dem Abriss einfach liegen gelassen wurden. Wegen des aufwändigen Austauschs des Bodens mussten umfangreiche Sicherungsmaßnahmen zu einem abfallenden Nachbargrundstück durchgeführt werden. Für den Anbau musste zudem eine Fundamentplatte gelegt werden.
Aber auch beim Brandschutzkonzept musste die Stadt nachrüsten. Höhere Anforderungen an die tragenden Bauteile des Neubaus sowie an die Anschlüsse und Übergänge zum alten Schulgebäude führten schließlich zu einer Preissteigerung der Baumaßnahme um 310 000 Euro. Der zweigeschossige Anbau mit vier großen Klassenzimmern, Mensa, Küche und Sanitäranlagen kostet 2,06 Millionen Euro.
Wenn am 30. August die Schule wieder beginnt, soll der Anbau stehen. Am 18. August sollen die vorgefertigten Bauelemente angeliefert werden. Wegen der Sanierung der B7 und des Umwegs, den die Schwertransporter deshalb fahren müssen, muss die Alho Systembau GmbH in Morsbach die Module kleiner als ursprünglich geplant bauen. Auch das führt wegen längerer Produktions- und Montagezeiten zu Mehrkosten - 30 000 Euro.
Zurzeit sieht es auf dem Schulhof wüst aus. Der Haupteingang der Schule mit der Treppe ist abgerissen. Auf dem Schulhof klaffen tiefe Gräben. Bis die Schwertransporter rückwärts in die Laubacher Straße rollen, sollen die Tiefbauarbeiten abgeschlossen sein. Deshalb wurde mit den Arbeiten schon drei Wochen vor den Sommerferien begonnen.
In den vorgefertigten Bauelementen sind die Fenster schon eingebaut und sämtliche Versorgungsleitungen vormontiert. Die Montage der Module dauert drei Tage. "Dann erfolgt der Innenausbau", so Bauingenieur Kopp. Der Innenausbau wird sich bis in den Herbst hinziehen. Der Unterricht werde aber durch die Arbeiten nicht gestört, so Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau.
Die Modulbauweise ist laut Kopp annähernd so teuer wie ein Massivbau. "Dafür ist die Montagezeit auf der Baustelle relativ kurz", so Kopp. Bei der Modulbauweise werden alle Schall- und Wärmeschutzanforderungen nach der Energiesparverordnung erfüllt. Anfang November soll die Übergabe des Anbaus erfolgen.
Mit dem Anbau wurde nicht eine Erweiterung der Schule geplant. Die Schule muss sich noch so lange einschränken, bis der Doppel-Abschlussjahrgang (die Jahrgänge 12 und 13) gleichzeitig abgeht. Kopp: "Dann wird sich die Situation an der Schule entspannen."