Auch Komponisten waren Jubilare Kantor Matthias Röttger begeistert an der Orgel von St. Lambertus

Mettmann · Matthias Röttger feierte seinen 60. Geburtstag an der Kirchenorgel  – und mit dankbarem Publikum.

Matthias Röttger, der musikalische Hausherr an St. Lambertus, überzeugte sein Publikm an der Orgel.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zu seinem 60. Geburtstag machte sich Kantor Matthias Röttger selbst ein Geschenk – und was kann das anders sein, als seinem treuen Publikum ein großartiges Konzert auf seinem Instrument zu bieten. Und das mit Werken von Komponisten, die, wie er selbst in diesem Jahr, ein Jubiläum begehen konnten.

Schon mit der Suite Gothique, dem wohl bekanntesten Werk des Elsässer Komponisten Léon Boëllmann, ließ der Organist an St. Lambertus seiner Spielfreude freien Lauf: Das Menuett geriet zu einem flotten Tänzchen. Doch das Gebet an Notre Dame, der Kirche in Dijon, die er mit dieser Komposition eingeweiht hatte, beeindruckte mit innigem Klang. Eine Hommage an den vor 125 Jahren verstorbenen Komponisten.

Auch Brahms und Filmmusik wurde den Zuhörern geboten

Auch Johannes Brahms ist vor 125 Jahren gestorben. Dieser große deutsche Musiker ist wahrlich nicht bekannt durch Kompositionen für Orgel, doch mit seinen Choralvorspielen – elf an der Zahl – überzeugte der große Symphoniker sehr wohl. Die Nr. 1 begann auch gleich mit einer Fuge, die Röttger so durchsichtig und mit feiner Dynamik spielte, dass die Zuhörer der Durchführung sehr wohl folgen konnten. Filmmusik auf der Orgel, ein eher seltenes Vergnügen, das hier dem Publikum geboten wurde, doch die Kompositionen von John Williams für den Film „Star Wars“ sind von mitreißender Schlichtheit, voller lieblicher Klänge, die die Orgel bestens einfangen konnte. Den Titel des 2. Satzes übernahm Röttger dann auch als Glückwunsch an John Williams, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feiern konnte: „May the force be with you“ – möge dir die Kraft erhalten bleiben. César Franck, einer der berühmtesten Komponisten der französischen Romantik, ist vor 200 Jahren in Belgien geboren, lebte aber bis zu seinem Tod in Paris und kam erst spät zur Orgelmusik. Seine „Grande pièce de symphonique“ wird auch als Orgelsymphonie bezeichnet und stellt hohe Anforderungen an den Musiker. Gelungene Dialoge zwischen den Registern, Spannung erzeugende Halbtöne, strapaziöse Soli im Pedal, abwechselnd mit voluminösem Akkorden voller Überraschungen. Eine formidable Komposition, die der musikalische Hausherr an St. Lambertus mit Hingabe und scheinbar mühelos meisterte. Der Schlusssatz, ein Allegro non troppo e maestoso, führte diese Bezeichnung zu Recht, war voller Intensität und Spannung und machte schier atemlos.

Dass Matthias Röttger mit diesem grandiosen Konzert auch noch auf einer Leinwand zu erleben war, brachte dem Publikum das Ganze noch näher.

Und dass die Kameraeinstellung auch noch die Rosette hinter der Orgel über dem Ausgang der Kirche einfing, war ein schönes optisches Geschenk. Lang anhaltender Beifall und eine Zugabe, den Cantina-Band-Song.