Mettmann „Nase muss mit abgedeckt sein“

Mettmann. · Der nächste Lockdown ist da. Verstöße gegen die Schutzmaßnahmen werden ab heute verschärft kontrolliert. Das Ordnungsamt war bereits Donnerstag mit Mitarbeitern der Rheinbahn auf Masken-Streife an der Haltestelle Jubiläumsplatz.

 Markus Schorn und Silvia Nightingale kontrollieren vor Ort, ob die Maskenpflicht von den Fahrgästen eingehalten wird.

Markus Schorn und Silvia Nightingale kontrollieren vor Ort, ob die Maskenpflicht von den Fahrgästen eingehalten wird.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Tumult an den Bushaltestellen am Jubiläumsplatz. Mehrere Mitarbeiter der Rheinbahn und des Ordnungsamtes versuchen, eine junge Frau am Weggehen zu hindern. Diese wird laut und aggressiv: „Lassen sie mich in Ruhe! Ich will vorbei! Lassen sie mich durch!“, schreit sie die Kontrolleure an. Dann stößt sie Edeltraud Beer, Einsatzleiterin der Rheinbahn, gegen die Brust. „Wir rufen jetzt die Polizei“, reagiert Markus Schorn vom Ordnungsamt auf die Handgreiflichkeit und zückt sein Telefon. Die junge Frau schreit weiter, schubst weiter und wird schließlich gehen gelassen. „Festhalten dürfen wir niemanden“, erläutert Markus Schorn. „Das darf nur die Polizei.“

Diese Szene spielt sich am Donnerstagabend auf dem Jubiläumsplatz bei einer gemeinsamen Maskenkontrolle von Rheinbahn und Ordnungsamt ab. Zweieinhalb Stunden von 16.30 bis 19 Uhr kontrollierten insgesamt elf Mitarbeiter der Rheinbahn die Busse und Haltestellen auf Maskenverweigerer.

Bußgeldbescheid über
150 Euro bei Maskenverstoß

Wer ohne Maske erwischt wurde, musste bei Markus Schorn und Silvia Nightingale vom Ordnungsamt seine Personalien angeben und erhält einen Bußgeld-Bescheid über 150 Euro. Von den insgesamt 234 kontrollierten Fahrgästen trugen lediglich fünf an diesem Abend die Maske nicht oder falsch. „Die Nase muss mit abgedeckt sein“, sagt Einsatzleiterin Edeltraud Beer. „Es heißt ja schließlich Mund-Nasen-Schutz und nicht nur Mund-Schutz.“ Insgesamt ist die Kontrolleurin aber „sehr zufrieden“ mit den Kontrollergebnissen. „Die meisten der Fahrgäste halten sich an die Schutzmaßnahmen. Die Disziplin ist sehr hoch. Weit über 90 Prozent tragen eine geeignete Maske.“

Der körperliche Angriff und die Aggressivität der jungen Maskenverweigerin ist dennoch kein Einzelfall. „So etwas passiert immer wieder und kann auch eskalieren.“ Die meisten der Angesprochenen verhielten sich aber kooperativ. „Es kommt ja auch darauf an, wie man die Leute anspricht“, meint Beer. Die Kontrolleure der Rheinbahn bekommen dafür spezielle Deeskalations-Schulungen. Die vier weiteren erwischten Personen hinterließen bereitwillig und ohne große Diskussion ihre Personalien.

Bereits seit August kontrollieren Mitarbeiter der Rheinbahn stichpunktartig die Masken-Disziplin ihrer Fahrgäste in Städten ihres Betriebsgebiets, immer in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt der jeweiligen Stadt. Für Mettmann war es jetzt die erste Kontrolle.