Mettmann: Samstagsmarkt soll attraktiver werden
Durch einem Kraftakt vieler Beteiligter soll der Samstagsmarkt attraktiver werden. Die Marktbeschicker, die seit Jahren über den Standort schimpfen, weil sie viel weniger Umsatz als auf dem Jubiläumsplatz machen, wollen die Stadt sogar unterstützen und versuchen, Kollegen für die Oberstadt zu gewinnen, um das Angebot zu verbessern.
Mettmann. Der Samstagsmarkt rund um die St. Lambertus-Kirche soll attraktiver werden, damit mehr Kunden kommen. Ein letzter Versuch, den Markt in der Oberstadt zu halten, werde Wirkung zeigen, ist Mettmanns Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp optimistisch.
Die Marktbeschicker, die seit Jahren über den Standort schimpfen, weil sie viel weniger Umsatz als auf dem Jubiläumsplatz machen, wollen die Stadt sogar unterstützen und versuchen, Kollegen für die Oberstadt zu gewinnen, um das Angebot zu verbessern. "Es gibt drei bis fünf Interessenten", sagt Karp. Die Stadt will für den Mittwochsmarkt auf dem Jubiläumsplatz nur neue Händler zulassen, wenn sie auch samstags in die Oberstadt kommen.
Weil in den vergangenen Jahren immer weniger Kunden zum Samstagsmarkt kamen, haben viele der einst 30 Händler Mettmann den Rücken zugekehrt. Die 15 Marktbeschicker, die in der Oberstadt geblieben sind, haben seitdem immer wieder ihr Leid über drastische Umsatzrückgänge geklagt und einen Umzug auf den Jubiläumsplatz gefordert.
Während sich die Politik damit schwer tue, einer Verlegung des Marktes zuzustimmen, "haben die Kunden doch längst schon mit den Füßen abgestimmt", hatte der Mettmanner Obsthändler Thomas Sprungmann den Politikern im vergangenen Jahr erklärt.
Für viele ältere Menschen sei der Weg die Treppen hinauf zur Oberstadt zu beschwerlich, zudem gebe es dort - anders als auf dem Jubiläumsplatz - kaum Laufkundschaft.
Im Sommer des vergangenen Jahres gab es für den Antrag der SPD, den Samstagsmarkt sofort von der Oberstadt auf den Jubiläumsplatz zu verlegen, keine Mehrheit. FDP und CDU forderten stattdessen die Verwaltung auf, ein weiteres Konzept zu erarbeiten, mit dem mehr Besucher angelockt werden können.
Eine Arbeitsgemeinschaft Markt, in der die Stadtverwaltung, Anwohner und Einzelhändler der Oberstadt sowie Marktbeschicker sitzen, soll für eine deutliche Belebung des Marktes sorgen. Unterstützt wird die Stadt vom Verein Spielplatzpaten, der ein Konzept "Spielbummel - spielend einkaufen durch die Stadt" entwickelt hat.
Ab dem 12. Juni soll es im 14-tägigen Rhythmus in den Sommermonaten Angebote für die ganze Familie geben. "Der Besuch des Marktes und der Oberstadt soll für Familien zu einem ganz besonderen Einkaufserlebnis werden", sagt Wirtschaftsförderer Karp. Die Marktbeschicker und die Einzelhändler werden mit besonderen Aktionen aufwarten.
Zum Auftakt am 12. Juni heißt es "Für ’nen Appel und ein Ei!". Eine Apfelmitmachshow und Eierrollen durch eine mobile Wasserbaustelle sind an diesem Tag geplant. Karp: "Die Geschäfte sollen ebenfalls mitmachen, sollen zeigen und erklären, was sie machen. Etwa in der Polsterei von Christian Schwarz."
Die Kinder sollen künftig ihre Eltern in die Oberstadt mitnehmen, weil es dort etwas für Mädchen und Jungen zu erleben gibt. Ein buntes Kinderprogramm unter Leitung der Spielplatzpaten und außergewöhnliche Angebote der Markt- und Einzelhändler sollen für einen vergnüglichen Familienvormittag sorgen
Nach den Sommerferien soll eine endgültige Entscheidung über den Standort des Samstagsmarktes getroffen werden. Sollten die Erwartungen mit den neuen Angeboten des Samstagsmarktes nicht den gewünschten Erfolg erzielen, "werden wir uns von dem Konzept verabschieden", so Karp. Dann wird der Markt auf den Jubiläumsplatz verlegt.