Haan: Familiäre Alternative zur Kita

Betreuung: In der Spielgruppe Dimido werden Kleinkinder betreut, die keinen regulären Platz haben. Die private Initiative ist jetzt ein Verein.

Haan. Es ist kurz vor 12 Uhr mittags. Aufräumzeit in der Kindergruppe "Dimido" an der Hochdahler Straße. Die Spielsachen kommen zurück in die Kisten, der Tisch wird abgeräumt. Alle freuen sich auf den Singkreis: Mit dem Abschiedsritual gehen die drei Stunden zu Ende, die die Zwei- bis Dreijährigen dreimal in der Woche in ihrer Spielgruppe verbringen.

"Wir haben keinen Kindergartenplatz bekommen und kommen extra aus Hilden, damit unsere Tochter hier mit Gleichaltrigen spielen kann", sagt Barbara Trennhaus, bevor sie sich mit Tochter Lea (3) auf den Heimweg macht. So wie Familie Trennhaus schätzen viele Mütter und Väter das Angebot der Kindergruppe, die vor 19 Jahren gegründet wurde. Damals waren es Eltern, die für ihre drei- bis sechsjährigen Kinder keinen Kita-Platz bekommen hatten. Sie schlossen sich zusammen und stellten eine private Initiative auf die Beine.

Die Räumlichkeiten an der Hochdahler Straße stellte die katholische Kirchengemeinde zu Verfügung. Eine Erzieherin übernahm die Betreuung der Kinder, und fortan wurde immer dienstags, mittwochs und donnerstags an den Vormittagen gespielt - daher der Name Dimido. Das Angebot sprach sich schnell herum, und die Nachfrage wurde immer größer."Ab August bieten wir eine zweite Gruppe an", blickt Susanne Friebe-Emonts in die Zukunft der Einrichtung, die seit dem vergangenen Monat nicht mehr eine private Kindergruppe, sondern ein Verein ist.

Im Sommer werden die 15 Kinder, die dort jetzt betreut werden, in den Kindergarten wechseln. Für die beiden neuen Gruppen sind bereits 24 Kinder angemeldet. "Und es stehen noch einige auf der Warteliste", so Susanne Friebe-Emonts. Aufgenommen werden Kinder ab zwei Jahre, aber auch über Dreijährige, die keinen Kindergartenplatz bekommen haben. Die Nachfrage ist groß, vor allem berufstätige Eltern und solche, die sich für ihr Kind das gemeinsame Spielen mit Gleichaltrigen wünschen, nutzen das Angebot.

"Wir gestalten das hier sehr familiär. Es gibt eine sanfte Eingewöhnungsphase. In den ersten Wochen hängt die Pinnwand voller Handynummern, damit wir die Mütter informieren können, wie es ihren Kindern bei uns geht", sagt Susanne Friebe-Emonts.

Ab August kann die Kindergruppe zusätzliche Räume im Obergeschoss nutzen, die zuvor renoviert werden. "Wir würden dort gern einen Bewegungsraum mit Matten und Bällen einrichten", kündigt die Leiterin der Spielgruppe an. Um die Pläne auch umsetzen zu können, werden jetzt Spender und Sponsoren gesucht. "Wir finanzieren uns ausschließlich durch den Elternbeitrag", so Susanne Friebe-Emonts. Der liegt derzeit bei 90 Euro im Monat und deckt die laufenden Kosten. Bei notwendigen Renovierungsarbeiten legen die Eltern selbst mit Hand an: Erst im vergangenen Jahr wurde der Bodenbelag erneuert.