Mettmann: Fröhliches Warten auf den baldigen Bühnentod

Schule: Die Theater AG am KHG steckt mitten in den Proben zur West-Side-Story. Die Premiere ist im Juli.

Mettmann. "Ich freu mich schon darauf zu sterben", sagt Max Jung Botho (18) mit einem Grinsen im Gesicht und meint damit natürlich nur seinen bevorstehenden Tod auf der Bühne. Er ist einer von insgesamt 22 jungen Nachwuchsschauspielern, die derzeit mitten in der Endphase der Proben für ihre nächste Aufführung stecken.

Gemeinsam mit dem Kinder- und Showtanzzentrum Constanze Krauss und einem eigens dafür zusammengestellten Orchester führt die Theater AG des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (KHG) im Juli das berühmte amerikanische Musical West-Side-Story auf. Eine ganz schöne Herausforderung für die überwiegend jugendlichen Schauspieler, Tänzer und Orchestermitglieder.

Nathalie Wenkers (19) und Marie Ludwig (18) werden sich an den insgesamt vier geplanten Aufführungstagen in der Stadthalle die weibliche Hauptrolle der puertoricanischen Maria teilen. "So können wir beide die tolle Rolle spielen", sagen sie. Das Stück selbst sei das anstrengendste, das sie je gespielt hätten. "Aber auch das tollste", fügt Natalie hinzu, die schon seit sechs Jahren in der Theater AG mitwirkt. Für sie bedeuten die Proben zusätzlich Stress, weil sie gerade ihr Abitur macht. "Wir leben zur Zeit nur noch fürs Theater und haben selbst an Feiertagen Ganztagsproben gehabt", erzählt sie.

Philipp Schoemacher (19) bleibt da lieber bei der Musik. Er spielt im Orchester das Saxophon und das aus reiner Freude an der Musik. "Eine Gage bekommen wir nicht, aber ich mache das, weil es Spaß macht", sagt er. Sein Musikerkollege Fabian Otten (17), der für die Percussion zuständig ist, sieht das ähnlich. "Das Stück ist eine echte Herausforderung und viel schwerer als alles andere, bei dem ich bisher mitgewirkt habe", findet er.

Das kann Andreas Ehrhard, Musiklehrer am KHG und musikalischer Leiter des Musicalprojektes nur bestätigen. "Die Idee die West-Side-Story aufzuführen existiert seit zehn Jahren, aber ich habe das immer als unmöglich abgelehnt", erklärt er. Jetzt habe man endlich die richtigen Darsteller für die schwierige Aufführung, die auch viel musikalisches Können abverlange. Auch das Orchester habe daran hart zu arbeiten. "Ich selbst arbeite rund 20Stunden die Woche an der Realisierung des Musicals", rechnet Ehrhard hoch. Das sei zwar extrem anstrengend, gleichzeitig aber auch befriedigend.

"Das Stück wird richtig rocken. Da lerne selbst ich dirigiertechnisch gesehen noch was dazu", lacht der Musiklehrer. Jetzt hoffen alle Beteiligten nur noch auf einen guten Kartenvorverkauf, der in der nächsten Woche starten soll. Nach der Premiere am 11. Juli folgen Aufführungen am 12., 13., und 16. Juli.