(am/rie/Red) Weiße Überraschung am Donnerstagmorgen: Über Nacht hat der Schnee die Städte mehr oder weniger stark in Puder gehüllt. Im Berufsverkehr bereitete aber vor allem die Glätte Probleme und führte zu zahlreichen Unfällen und Verkehrsbehinderungen, weil Lkw, Busse oder Autos quer standen. Die Kreispolizei Mettmann verzeichnete bis Donnerstagmorgen, 10 Uhr, insgesamt 20 Einsätze in der Region, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.

In Mettmann war nach Auskunft der Kreispolizei Mettmann die Düsseldorfer Straße am stärksten betroffen. Aufgrund der Glätte ging dort teilweise gar nichts mehr, es gab mehrere Auffahrunfälle. An der Meiersberger Straße kam eine Frau mit ihrem Wagen von der Fahrbahn ab und rutsche in einen Graben. Sie wurde zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Bis zum Mittag zählte die Polizei acht Unfälle mit Blechschaden. Analog zur Rheinbahn nahm der Bürgerbus Mettmann erst am Mittag seinen Linienbetrieb wieder auf. Am Morgen und Vormittag fielen Fahrten aus.

Für Stau sorgte ein Unfall auf der Mettmanner Straße in Richtung Velbert. Dort war ein Bus gegen einen Pkw gerutscht. Der Schaden beträgt mehrere Tausend Euro. Zudem kam es zu einem weiteren Unfall, bei dem eine 81-jährige Velberterin so schwer verletzt wurde, dass sie zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Der Unfall ereignete sich auf der Kreuzung Heiligenhauser Straße/ Flandersbacher Weg.

Laut der Polizei fuhr um 13.55 Uhr ein 46-jähriger Mettmanner mit einer Mercedes V-Klasse vom Flandersbacher Weg in die Kreuzung ein. Der Mettmanner wollte offenbar weiter geradeaus auf die A 44 zu fahren. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei missachtete er dabei die Rotlicht anzeigende Ampel und kollidierte auf der Kreuzung mit einem Toyota Yaris, der auf der Heiligenhauser Straße aus Richtung Velbert unterwegs war. Die 81-jährige Fahrerin des Toyota wurde dabei so schwer verletzt, dass sie zur Behandlung in eine Klinik gebracht werden musste. Der Fahrer der Mercedes V-Klasse sowie dessen beide Mitfahrer blieben unverletzt. An beiden Fahrzeugen entstand ein Schaden von mindestens 10 000 Euro. Beide Fahrzeuge waren nach der Kollision nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

In Wülfrath gab es für den Baubetriebshof eine Überraschung: Trotz regelmäßiger Kontrolle waren zwei der drei Winterdiensträumfahrzeuge ausgefallen, wie der Leiter des Baubetriebshofes, Daniel Hödtke, erklärte. Ein Streufahrzeug aus Mettmann musste aushelfen. Gegen sieben Uhr gab es dennoch eine geschlossene Schneedecke auf den Hauptstraßen. Neun Blechschäden verzeichnet die Kreispolizei für die Kalkstadt. In Rohdenhaus auf der Rützkausener Straße kam ein Halter mit seinem Wagen von der Fahrbahn ab und musste verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Pkw und Lkw waren auf der Ecke Wilhlemstraße/Tönisheider Straße zusammengestoßen. Auch das sorgte für erhebliche Verkehrsbehinderungen auf der Hauptverkehrsachse. Insgesamt drei Fahrzeuge waren bei einem Glätteunfall an der Heinrich-Heine-Straße/Ecke Zur Fliethe involviert. Die Stadt sperrt zudem aufgrund der Witterungsverhältnisse vorsorglich den Lhoist Sportpark bis zum 24. Januar. Für den nächsten Schneefall am Freitag ist der Baubetriebshof in Wülfrath nun besser gerüstet. Ein Räumdienstfahrzeug konnte am Donnerstag wieder in Betrieb genommen werden, so Daniel Hödtke. Zusätzlich wurde ein externes Unternehmen mit einem Kleintraktor mit Räumschild für den Winterdienst eingesetzt, so Hödtke weiter.

Glatte Straßen sorgten außerdem auch in Erkrath für Behinderungen und Unfälle. Hier zählt die Polizei sieben Unfälle mit Blechschaden. Die Stadt Erkrath schließt zudem witterungsbedingt und vorsorglich die Sportplätze. Ab Mittag war die Autobahn 46 ab der Anschlussstelle Haan bis Wuppertal-Sonnborn aufgrund der Glätte gesperrt. Die Fahrbahn wurde gestreut. Weiterer Schneefall und anhaltende kalte Temperaturen sorgen dafür, dass die weiße Pracht wohl ein paar Tage erhalten bleibt. Da gibt es auch Zeit, die schönen Seiten der Puderschicht zu genießen – vor allem für Kinder.