Mettmann: Sie mag ganz einfach Bücher

Marita Dubke (26) aus Hilden ist seit dem 1. Dezember die neue Leiterin der Stadtbibliothek.

Mettmann. Das gebundene Buch hat eine Zukunft. Davon ist Marita Dubke (26) fest überzeugt. Sie sagt das nicht nur, weil sie zum 1.Dezember die Leitung der Mettmanner Stadtbibliothek übernommen hat. "Es ist doch viel bequemer, mit einem Buch auf der Couch oder im Bett zu liegen, als mit einem Laptop", liegen für Marita Dubke die Vorteile gedruckter Worte ganz klar auf der Hand. Aber natürlich hat die studierte Bibliothekarin auch schon einmal ein E-Book, ein elektronisches Buch, gelesen. "Das ist ganz praktisch, weil man in den Text hinein direkt Anmerkungen machen kann."

Eine besondere Vorliebe für Bücher hat die Hildenerin seit frühester Jugend. "Ich hab’ immer viel und gern gelesen." Als junges Mädchen beeindruckte sie besonders Ken Folletts 1000-Seiten-Schinken "Die Säulen der Erde". Aktuell gehört Eric Emmanuel Schmitt ("Oskar und die Dame in Rosa", "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran") zu ihren Lieblingsautoren.

In Köln studierte Marita Dubke Bibliothekswesen. Nach Ende des Studiums im Sommer des vergangenen Jahres trat sie eine Stelle an der Universitäts- und Landesbibliothek Münster an. Doch aus familiären Gründen kehrte sie nach kurzer Zeit wieder nach Hilden zurück. Marita Dubke ist ledig. Lesen muss sie schon von Berufs wegen, in ihrer Freizeit treibt sie viel Sport, joggt und schwimmt, und engagiert sich bei der Neuapostolischen Kirche in Hilden, singt dort im Chor und spielt Geige.

Mit Marita Dubke hatten sich vier weitere Frauen und ein Mann auf die ausgeschriebene Stelle beworben. "Frau Dubke überzeugte uns mit ihrem Auftreten, sie hat Führungsqualitäten, ist teamfähig und bringt das entsprechende Fachwissen mit", sagt Kulturamtsleiterin Marion Buschmann.

Zurzeit ist die neue Bibliotheksleiterin noch damit beschäftigt, das "wohlgeordnete Umfeld", das ihr ihre Vorgängerin Silke Liesenkloß hinterlassen hat, genau zu sichten. "Ich möchte nah am Kunden arbeiten", sagt Marita Dubke, weshalb sie die Ausleihe hin und wieder selbst betreuen möchte. Außerdem will die hoch aufgeschossene, schlanke, dunkelhaarige Frau "zielgruppenorientiert arbeiten". Neben Kindern und Jugendlichen "möchte ich vor allem auch ältere Generationen mit Veranstaltungen, Autorenlesungen oder Ausstellungen in die Stadtbibliothek locken". Den Vorlesewettbewerb der Schulen sowie den Sommerleseclub für Kinder wird es auch weiterhin geben.

Dass die gesammelten Werke von Schiller oder Goethe in einer Bibliothek durchaus ihre Berechtigung haben, obwohl sie niemand ausleiht, glaubt Marita Dubke schon. "Wir wissen doch gar nicht, wie häufig in den gesammelten Werken herumgeblättert wird. Neben dem deutschen Kulturgut gehören laut Dubke auch E-Books oder Hörbücher im MP3-Format dazu. "Mit Online-Ausleihen, bei denen E-Books oder Hörbücher heruntergeladen werden können, müssen wir als Bibliothek die Dienstleistung bis auf den Schreibtisch unserer Kunden bringen," sagt Marita Dubke.

Dass sie einfach Bücher mag, beweist ihr Wunschzettel. Tatsächlich hat sich die Bibliothekarin zu Weihnachten ein Buch gewünscht: "Dog Star von Donald Windham."