Erkrath: Geld für Bruchhausen

Kreis und Stadt sollen umweltpädagogische Einrichtung finanziell unterstützen.

Erkrath. Scharen von Schulklassen strömen jedes Jahr in das Naturschutzzentrum Bruchhausen. Wie nur an wenigen anderen Orten im Kreis eignet sich die sattgrüne Umgebung dafür, als erlebnispädagogisches Spektakel in Sachen "Umweltbildung" herzuhalten. Insofern ist es nachvollziehbar, dass die Stadt Erkrath der Schulungs-Einrichtung nun de facto eine Bestandsgarantie ausgesprochen hat. Dies geht aus einer Beschlussvorlage der Verwaltung hervor.

Eine Nachricht, die der Träger des Areals - die "Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen" - allzu gerne hört. Denn auf die Stiftung kommen Geldprobleme zu. Ab schätzungsweise Ende 2010 kann sie die laufenden Kosten für den Unterhalt der Umwelteinrichtung - etwa für das Betreuungspersonal - nicht mehr aus eigener Kraft bezahlen.

Da ist der Beistand der Stadt Erkrath ein wichtiges Signal. Wolfgang Jöbges, Vorstandsmitglied der Stiftung und zugleich Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, bestätigt: "Von 2010/2011 an sind wir definitiv auf Zuschüsse angewiesen."

Im Rat soll heute darüber diskutiert werden, auf welche Weise man dem Naturschutzzentrum öffentliche Gelder zukommen lassen kann. Gute Erfolgsaussichten hat ein Modell, nach dem sich der Kreis Mettmann finanziell einbringt. Der hat nämlich ebenfalls Interesse am Fortbestand der ökologisch wertvollen Einrichtung: Schließlich kommen die Besucher von Bruchhausen aus dem ganzen Kreisgebiet.

Das Modell sieht vor, dass der Kreis jene Grünflächen, die der Stiftung gehören, für einen Betrag im unteren sechsstelligen Bereich aufkauft. Als Zustiftung schüttetet er dann verzinste Summen aus diesem Betrag jährlich an die Stiftung aus. Dazu kommen Gelder, die aus den Kassen der Stadt Erkrath stammen.

Stadtkämmerer Heribert Schiefer, der geschäftsführende Vorstand der "Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen", spricht von einem jährlichen Fehlbetrag zwischen 25 000 und 30 000 Euro, für den ab 2010/2011 Dritte aufkommen müssen. "Bis dahin ist unser Erspartes aufgebraucht."

Das Defizit resultiert daraus, dass in dem Naturschutzgebiet der Abbau von Sandstein stark heruntergefahren wurde. Der Abbau - betrieben von einem Kalksandstein-Werk aus der Region - hatte der Stiftung noch vor einigen Jahren gute Einnahmen beschert. Doch dann hat die Firma ihre Produktion aus wirtschaftlichen Gründen verringert.