Mettmann: Spielen gehört zu seinem Job

Mehr als 30 Spiele hat Michael Feldkötter entwickelt. Fünf haben es sogar in den Handel geschafft.

Mettmann. Wer kann schon von sich behaupten, dass seine Arbeit ein Kinderspiel ist? Michael Feldkötter ist selbstständiger Spielentwickler, und das mit Leidenschaft: Mehr als 30 Spiele für Kinder und Erwachsene hat der 37-jährige Mettmanner schon entworfen. Nachdem er im Jahr 2003 seine Promotion als Geograf abgeschlossen hatte, "schlidderte" Feldkötter in seinen "absoluten Traumjob" hinein. "Ich habe, wie wohl die meisten Menschen, immer gern Spiele gespielt. Dabei habe ich mit Freunden manchmal Regeln geändert oder neue kreiert", erinnert sich Feldkötter.

Bis das Konzept für sein Premierenspiel stand, dauerte es. Doch am Ende funktionierte das Spiel namens "Coconut". "Ich wollte ein strategisches Spiel entwickeln, bei dem man nachdenken muss und Spaß hat. Allerdings kann man sich dabei auch sehr schön ärgern."

So stellte er 2004 den Prototyp des Spiels "Auf gut Glück" bei der Spiele-Messe in Essen vor und gewann gleich den Preis als bester Neuling. Seit 2008 ist das Spiel als "Tenakee" im Handel erhältlich. Aus der Palme ist ein indianischer Totempfahl geworden. "Das macht aber gar nichts. Da muss ich mich auch ein wenig nach den Verlagen richten", sagt Feldkötter, der mittlerweile schon fünf Spiele veröffentlicht hat. 15 seiner Prototypen liegen noch bei den Verlagen. Im kommenden Jahr wird ein weiteres Exemplar auf den Markt kommen, und "zwei sind gut im Rennen".

Egal, ob Karten- oder Brettspiel, der Weg bis zum fertigen Spiel ist dabei immer der gleiche. "Nur die Ideen entstehen immer anders. Entweder starre ich stundenlang auf meinen Schreibtisch, bis der Geistesblitz kommt, oder eine Idee kommt einfach irgendwann, wenn man nicht damit rechnet", sagt Feldkötter. Danach setzt er die Idee in den heimischen vier Wänden um, zeichnet Spielbretter, druckt Spielkarten am PC aus und formuliert die Spielregeln. Die erste Version lässt er dann von Freunden, Bekannten, Kindergartengruppen und Schulklassen probespielen. Läuft es dann noch nicht rund oder machen die neuene Kreationen keinen Spaß, "geht’s ans Weitertüfteln, bis alles passt".

Ist das der Fall, wird der Prototyp dem Verlag vorgestellt. "Wenn man Glück hat, erwirbt der dann die Rechte an dem Spiel", sagt der Spiel-Entwickler. Weil er noch nicht allein von seinen Spielen leben kann, arbeitet er nebenher freiberuflich als Geograf für einen Tourismus-Konzern. "Das Schöne an dem Job ist, dass ich mein Hobby zum Beruf machen und meine Kreativität voll ausleben kann. Und damit kann ich Menschen auch noch Freude bereiten. Was gibt es Schöneres, als gemeinsam mit Freunden zu spielen?"