Mettmann-Sport: Stadt und Handballer im Clinch
Es gibt Ärger um die Anmeldung von Hallenzeiten. Am Wochenende fallen darum alle Heimspiele von Mettmann-Sport aus.
Mettmann. Mettmann-Sport und die Stadt gehen auf Konfrontationskurs. Und das hat Folgen: An diesem Wochenende wird kein einziges der fünf Heimspiele der Handballer angepfiffen. „Weil die Handballabteilung nach Auffassung der Stadt nicht ordnungsgemäß Zeiten für die Halle Herrenhauser Straße beantragt hat, bekommen wir keine Genehmigung, die Halle am Wochenende zu nutzen“, sagte am Donnerstag Martin Auerbach, 1. Vorsitzender von Mettmann-Sport. Und da der Verein von der Stadt keine Stellungnahme bekommt, warum er die Halle nicht nutzen kann, wird der Verband wohl alle Spiele als verloren werten.
Doch aus Sicht der Stadt hat der Verein überhaupt keine Hallenzeiten fürs kommende Wochenende beantragt. „Somit ist es eine Entscheidung des Vereins, dass die Spiele ausfallen sollen“, sagt die zuständige Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür.
Zwischen Mettmann-Sport und der Stadt ist ein Streit um formalgültige Anträge für den Meisterschaftsbetrieb der Handballabteilung entbrannt. Der Verein sagt, dass die Anträge für die Hallennutzung der kompletten Handballsaison bereits im Sommer des vergangenen Jahres gestellt wurden. Auerbach: „Wir haben der Stadt die Heimspieltage unserer Teams mitgeteilt und eine Liste beigefügt, aus der genau hervorgeht, welche Mannschaft gegen welchen Gegner spielt. Das haben wir in der Vergangenheit immer so gemacht. “
Die Stadt fordert dagegen, dass die Spielpaarungen mit allen notwendigen Informationen auf eine Excel-Tabelle des Sportamtes übertragen werden. „Das hat die Stadt doch alles schon. Es kann nicht sein, dass wir diese Informationen, die wir uns besorgt und aufgelistet haben, noch einmal auf eine Tabelle der Stadt übertragen müssen. Das sind rund 350 Heimspiele pro Saison, die Spielverlegungen nicht mitgezählt. Dafür haben wir keine Zeit“, sagt Auerbach. Umgekehrt sagt Astrid Hinterthür: „Es kann nicht sein, dass sich meine Mitarbeiterin einzelne Spielpaarungen immer wieder raussuchen muss. Dafür haben wir keine Zeit. Wir sind nicht das Sekretariat von Mettmann-Sport.“
Die Abteilungsleitung der Handballer sowie die Vereinsführung sehen sich im Generalverdacht der Stadt, „dass wir versuchen, Hallenzeiten unentgeltlich zu nutzen“, sagt Auerbach. Zum 1. Januar ist in Mettmann eine Entgeltordnung für die Nutzung der städtischen Sportstätten in Kraft getreten. Demnach stellt die Stadt den Vereinen für Meisterschaftsspiele die Hallen kostenlos zur Verfügung. Für Trainingseinheiten sowie Turniere müssen die Vereine allerdings zahlen.
Im Oktober, so Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür, sei zwischen Bürgermeister und Vereinsführung ein Kompromiss vereinbart worden, dass ME-Sport nur einen Teil der Tabelle ausfüllen muss. „Ich weiß nicht, warum sich der Verein nicht daran hält?“, wundert sich Hinter-thür. ME-Sport wird die Tabelle der Stadt laut Vorsitzendem Auerbach nicht ausfüllen. Auch auf die Gefahr hin, dass dann für die Handballer die Saison vorzeitig zu Ende wäre. „Dann können wir die Handball-Abteilung auflösen“, so Auerbach.