Verkehr in Mettmann und Ratingen FDP-Politiker Dirk Wedel drängt auf rasche Sanierung der L239
Mettmann · Wer von Mettmann nach Ratingen fährt muss gute Nerven und noch bessere Stoßdämpfer haben: Denn die L239 durchs Schwarzbachtal ist sanierungsbedürftig. Soll damit auf den Baubeschluss für einen Radweg gewartet werden?
. (dne) Der Zustand der L239 von Mettmann nach Ratingen wird immer schlechter, die Schlaglöcher sind im vergangenen Winter noch einmal tiefer geworden. Die historische Straße ist zu eng und kurvig. Für den FDP-Landtagsabgeordneten Dirk Wedel war dies ein Grund, sich im Rahmen einer kleinen Anfrage im NRW-Landtag nach dem Stand der Planung zu erkundigen. Wedels Maßgabe: „Die Planung für einen separaten Radweg durch das Schwarzbachtal darf nicht die dringend notwendige Sanierung und Verbreiterung der Straße aufhalten.“
Der Liberale von der Oppositionsbank sieht sich in diesem Punkt einer Meinung mit Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer von den Grünen. Dieser hatte in der Antwort auf Frage fünf in Wedels Anfrage klipp und klar formuliert: „Die verkehrsgerechte Ertüchtigung der L239 ist planerisch weiter fortgeschritten als die Neuanlage des Geh- und Radwegs (...). Falls beide Verfahren gemeinsam realisiert würden, hätte dies folglich eine Verzögerung der dringend erforderlichen Sanierung zur Folge. Dies gilt es zu vermeiden.“
Dirk Wedel verweist darauf, dass die Planung der Straßenverbreiterung auf 6,50 Meter im Schwarzbachtal nahezu abgeschlossen sei. Mutmaßlich Ende dieses/Anfang des nächsten Jahres könnte der Beschluss erfolgen, ein Jahr später die Sanierung und Verbreiterung der Straße beginnen. Die separate Planung für den Radweg befindet sich zurzeit erst in einem Vorstadium. Mit einem rechtskräftigen Beschluss sei frühestens 2028 zurechnen. FDP-Mann Wedel ist ganz deutlich: „Solange können wir mit der Straßensanierung und -verbreiterung nicht warten.“
Der Mettmanner CDU-Landtagsabgeordnete Martin Strässer möchte es weniger strikt formulieren. Aus seiner Sicht würden Straße und neuer Radweg parallel gebaut, damit sich Bauarbeiter nicht zwei Mal hintereinander durch das Schwarzbachtal graben müssen. „Ich sehe im Moment gar keine Notwendigkeit, solch einen Druck zu machen.“ Strässer schlägt vor, die getrennt voneinander laufenden Planungsverfahren für Straße und Radweg voran zu treiben.
„Erst wenn wir den Baubeschluss für die Straße haben, sollten wir auf den Stand des Verfahrens für den Radweg schauen. Und erst dann müssen wir entscheiden, wie es weiter geht.“ Auch Strässer will nicht komplett ausschließen, dass zunächst die Straße durch das Schwarzbachtal saniert und verbreitert wird. „Aber das sehen wir, wenn es soweit ist.“
Zwischenzeitlich hatte es im Kreistag eine Diskussion darüber gegeben, ob der Kreis 50 000 Euro bereitstellen soll, um die Planung des Radwegs an ein Ingenieurbüro zu vergeben. Das, so Strässer, habe Straßen NRW aber längst getan. Die Behörde wolle aber die Hoheit über die Zukunft der L239 behalten. Martin Strässer sagt: „Das ist ja auch in Ordnung so.“