Mettmann: Wildwuchs - Stadt wuchert zu

Die Stadt kommt mit der Grünpflege nicht nach. Die Beschwerden reißen nicht ab.

Mettmann. "Der Pflegezustand der städtischen Grünanlagen, Sport- und Spielplätze ist insbesondere in den Sommermonaten nicht zufrieden stellend." Beigeordneter Reinhold Salewski spricht Klartext.

Muss er aber auch. In den vergangenen Wochen haben sich nicht nur bei der WZ, sondern auch auf dem Baubetriebshof immer wieder Bürger über das wuchernde Grün an Straßenrändern und in Parkanlagen beschwert.

Am Donnerstag klagte Jutta Roscher am WZ-Telefon, dass an der Düsseldorfer Straße/Am Kolben das Unkraut unter den kleinen Rotdornbäumen in die Höhe sprießt. Auch Peter Feyen, Vorsitzender des Mettmanner Bürgerforums, erklärte Donnerstag, dass es in Mettmann noch zu viele ungepflegte Grünflächen und zu viel Schmutz auf den Straßen gebe.

In die Klagen der Bürger reihten sich die Politiker im Bauausschuss ein. Der schlechte allgemeine Pflegestandard sei vor allem an den Ortseingängen ganz schlecht fürs Image der Stadt. Neben den vielen neuen öffentlichen Grünflächen, die durch Neubaugebiete entstanden seien, sowie dem Verbot, chemische Unkrautvernichtungsmittel einzusetzen, macht die Verwaltung für den starken Wildwuchs in der Stadtverantwortlich.

Im Sommer muss Markus Kampe, Leiter des Baubetriebshofes, die Grünpflege auf eine kleine Mannschaft aufteilen. "Natürlich sind unsere Mitarbeiter, die schulpflichtige Kinder haben, im Sommer auch in den Ferien", sagte Kampe im Ausschuss.

Zudem müssten in der Ferienzeit die Grünanlagen an Schulen und Kindergärten vorrangig gepflegt werden. Er räumte aber auch ein, dass die in den vergangenen Jahren ausgedünnte Personaldecke inzwischen dazu geführt hat, "dass wir an manchen Stellen keinen regelmäßigen Pflegeturnus schaffen".

Dass es in diesem Sommer besonders viele Beschwerden gab, habe auch dran gelegen, dass ein Teil der Saisonkräfte, die eingestellt wurden, krankheitsbedingt ausgefallen ist.

Weshalb die Stadt nun überlegt, im kommenden Sommer die gärtnerische Pflegearbeiten an einen Gartenbaubetrieb, Hephata oder die Beschäftigungsgesellschaft des Kreises Mettmann zu vergeben.

Darüber hinaus wird geprüft, städtische Grundstücke mit Grünanlagen zu verpachten, zu vermieten oder an Grundstückseigentümer zu verkaufen, um so den Pflegeaufwand zu minimieren. Horst-Dieter Fischer (SPD) regte an, Pflanzflächen in Rasenflächen umzuwandeln, die weniger pflegeintensiv sind. Kampe: "Da sind wir dran."

Joachim Sander (CDU) forderte die Verwaltung auf, auch an die Grundstückseigentümer heranzutreten, die sich nicht darum kümmern, dass ihreHecke bis auf den Bürgersteighinauswächst.