Mit „Pocahonta“ zum Star
Sarah Bern (15) hat sich gegen 74 Mitbewerber durchgesetzt und darf mit Musical-Star Jan Ammann singen.
Mettmann. Für Sarah Bern regnete es kein Lametta, und es winkt bislang auch kein Plattenvertrag. Aber auf ihre Leistung ist die 15-Jährige Gymnasiastin dennoch stolz. Schließlich konnte sie sich mit ihrem Können gegen 74 Mitbewerber durchsetzen.
Von Hamburg bis München hatte es Bewerbungen gegeben, beim Konzert von Jan Ammann, der im Herbst in der Neandertalhalle gastiert, mitsingen zu dürfen. Die Mettmannerin machte das Rennen und belegte beim Casting den ersten Platz. Zusammen mit 22 Mitstreitern wird sie am 12. November auf der Bühne stehen. „Dabei wollte ich erst gar nicht hingehen“, erinnert sie sich. Aber nachdem sie am Konrad Heresbach Gymnasium, das sie besucht, einen Musikwettbewerb gewonnen hatte, überzeugte ihr Lehrer Andreas Erhard sie, mitzumachen.
Mit den Worten „was soll schon schief gehen?“ schickte er sie los. Im Rahmen des Präventionstages des Vereins Neue Wege, dessen Schirmherr Jan Ammann ist, fand dann am 9. Juli das Casting statt. „Sarah hat die anderen so professionell ausgestochen, dass sogar das Teilnahmealter herabgesetzt wurde“, erinnert sich Dirk Wermelskirchen vom Verein. Denn eigentlich wurden Sänger im Alter zwischen 16 und 26 Jahren gesucht — Sarah Bern ist 15.
Zwei Lieder, darunter eines aus ihrem Lieblings-Musical „Pocahonta“, trug sie vor. Marina Komissartchik, Pianistin und Gesanglehrerin, und Andreas Luketa, Jan Ammanns Manager, die die Jury bildeten, waren begeistert. „Es war mein erstes Casting“, staunt sie selbst über ihren Erfolg.
Die Liebe zum Gesang entdeckte sie früh. „Im Kindergarten habe ich schon den Regenbogenfisch im gleichnamigen Musical gesungen“. Seit zehn Jahren singt sie im evangelischen Kirchenchor. Seit Mai nimmt sie außerdem Gesangsunterricht. Außerdem spielt Sarah seit einem halben Jahr Klavier. „Ich möchte mal Musical-Sängerin werden“, und nach Eigenaussage gibt es dazu keinen „Plan B“. „Ich möchte Musik studieren“.
Jetzt allerdings beginnen die Ferien. Deshalb hat die Schülerin, die in ihrer Freizeit gerne das tut, „was alle in meinem Alter tun — Freunde treffen“, Muße, nach Stuttgart zu reisen. Dort sieht sie sich nicht nur den „Tanz der Vampire“, in dem Ammann den Grafen Krolock gibt — nach der Vorstellung trifft sie den Sänger persönlich, schließlich stehen die beiden im November gemeinsam auf der Bühne. Mit den anderen gecasteten Sängern singt sie im Chor. Vor allem aber bekommt sie ein Solo. Was für ein Lied das ist, weiß sie noch nicht.