Neandertal: Kreis fällt 350 Bäume
Nach den Herbstferien will der Kreis zwischen Museum und Ortseingang mit den Arbeiten beginnen.
Kreis Mettmann. Noch knapp sechs Wochen, dann dröhnen im Neandertal wieder die Motorsägen. Der Kreis Mettmann wird nach den Herbstferien zwischen dem Neanderthal Museum und dem Ortseingang Mettmann etwa 350 Bäume fällen. „Ein Gutachter hat sich die Bäume angesehen und nur die markiert, die stehenbleiben dürfen“, sagte Klaus Adolphy, Leiter der Unteren Landschaftsbehörde jetzt im Ausschuss für Umwelt und Naturschutz.
Schon seit Jahren geht von den Bäumen neben der Strecke eine Gefahr für Fußgänger, Rad- und Autofahrer aus. Immer sind einzelne Bäume durch starken Wind oder losen Untergrund auf den Radweg oder sogar die Straße gestürzt. Der Kreis Mettmann ist überwiegend nicht der Eigentümer der bewaldeten Flächen, der Bestand ist zu großen Teilen in Privatbesitz.
Doch die ersten paar Baumreihen bis in den Hang hinein gehören dann doch zum Einflussbereich des Kreises. Erst dahinter fange der Privatbesitz an. Wenn die Arbeiter beim Holzfällen einen Baum sehen, dessen Stamm morsch ist oder aus anderen Gründen umzukippen droht, werden sie zur Säge greifen. Die Rede ist dann von einem sogenannten „Gefahrenbaum“. Die Untere Landschaftsbehörde geht allerdings nicht davon aus, dass jetzt noch viele „Gefahrenbäume“ hinzukommen. Georg Görtz, Leiter des Planungsamtes des Kreises Mettmann versicherte im Ausschuss: „Einen Kahlschlag wird es nicht geben“. Betroffen seien lediglich die ersten Baumreihen direkt an den Hängen.
Autofahrer müssen sich aufgrund der Baumfällungen in den ersten drei Wochen nach den Herbstferien — also ab dem 17. Oktober — in der Zeit zwischen 9.30 und 15 Uhr auf Wartezeiten einstellen.
Eine Seite der Straße wird wegen der Fällarbeiten gesperrt, der Verkehr dann einspurig mit einer Ampel vorbei geleitet. Am Wochenende wird nicht gearbeitet. Was die im März vergangenen Jahres gerodeten Flächen vom Museum in Richtung Erkrath betrifft, hat die Untere Landschaftsbehörde gute Nachrichten. „Die Natur hat sich die Hänge zurückerobert“, sagt Klaus Adolphy. Jeder abgeschlagene Stamm sei wieder ausgeschlagen, es gebe viel wilden Flieder und damit Nahrung für Insekten und Schmetterlinge. Darüber hinaus sei auch der Bestand an Feuersalamandern und Zauneidechsen wieder vorhanden.