Hephata will Flüchtlingen helfen

Es leben bereits zehn Asylbewerber auf dem Benninghof. Allerdings sucht die Stadt weiter händeringend nach Wohnraum.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Die Stadt Mettmann sucht händeringend Wohnraum für Asylbewerber. Die Gymnastikhalle des KHG ist bereits belegt, die angrenzende Sporthalle wird als Unterkunft vorbereitet. Sie soll nur als Übergangslösung bis nach den Herbstferien dienen, sagt Marion Buschmann, Abteilungsleiterin der Stadtverwaltung. Die Stadt befindet sich in Gesprächen mit dem Mettmanner Bauverein und anderen Immobilieneigentümern.

In den vergangenen Monaten und Wochen ist privater Wohnraum (über zehn Wohnungen) für Flüchtlinge in der Kreisstadt angemietet worden. Gespräche mit einem Immobilienbesitzer, der an der Ötzbachstraße ein großes Bürogebäude besitzt, seien wieder aufgenommen worden, sagte Marion Buschmann. Die städtischen Unterkünfte sind alle belegt. Nicht immer gibt es eine Einigung zwischen der Verwaltung und dem Anbieter. Der Mietpreis ist mit ein Kriterium, ob eine Anmietung zustande kommt. Oft sind aber auch die Voraussetzung (sanitäre Anlagen, Größe der Räume) nicht geeignet, eine Wohnung als Unterkunft herzurichten.

In jüngster Zeit wurde gefragt, ob nicht die Evangelische Stiftung Hephata auf dem Benninghof Wohnraum zur Verfügung stellen könne. Dies hat sie bereits getan, sagte Klaus-Dieter Tichy, kaufmännischer Vorstand der Evangelischen Stiftung Hephata in Mönchengladbach. „Auf dem Benninghof leben bereits zehn Männer und wir haben ein zweites Haus der Stadt zur Verfügung gestellt. Allerdings sei es schwierig, das Haupthaus, in dem früher 300 Menschen lebten, als Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Allein die Betriebskosten würden sich auf 50 000 Euro im Jahr belaufen. „Eine kleinteilige Lösung auf dem Benninghof ist besser“, sagte Tichy. Man stehe mit dem Land und mit der Stadt in Verbindung und suche nach Lösungen. Dabei müsse auch der Bestand der Einrichtung — ein Haus für Menschen mit Behinderung — beachtet werden. Gleichwohl wolle Hephata aber helfen.

Gegen eine große Flüchtlings-Sammelunterkunft auf dem Benninghof gibt es neben den hohen Betriebskosten auch weitere Argumente: Der Benninghof liegt ziemlich isoliert, eine Infrastruktur (Geschäfte) in der Nähe ist kaum vorhanden. Kleinere Wohngruppen in der Innenstadt würden zudem die Integration der Flüchtlinge verbessern.

Andrea Rottmann (SPD) hat Bürgermeister Bernd Günther gefragt, ob die Stadt vorhabe, Container aufzustellen und weiteren Wohnraum anzumieten.. Die soziale Betreuung der Flüchtlinge müsse verbessert werden. Es fehle Personal. Schließlich fragt Rottmann nach einer Koordinierungsstelle für Flüchtlingsfragen.

„Es melden sich engagierte Bürger, die helfen wollen, ob mit Sachspenden, Ideen für gemeinsame Aktionen oder Angeboten von Sprachunterricht und ich höre immer wieder, dass dieses Engagement nicht richtig gebündelt und in die richtigen Kanäle verwiesen wird. Irgendwann gibt jeder noch so engagierte Bürger auf, wenn er das Gefühl hat, sein Engagement ist nicht gewollt“, sagt Rottmann.

Bürgermeister Bernd Günther teilte gestern mit, dass die Stadtverwaltung erst nach erfolgreichen Verhandlungen, sprich Abschluss von Mietverträgen, konkret informieren könne. Er hoffe, dass dies bald der Fall sein werde.