Neandertalhalle wandelt sich zu Kunst-Eispalast
Mettmann. Ein Eröffnungsbild mit flirrendem Glitter, die erste Hebefigur noch in der ersten Minute - die Darsteller des Ensembles „Moscow on Ice“ ließen bei ihrer Aufführung keine Sekunde ungenutzt, um sich spektakulär in Szene zu setzen.
Zu erleben war das Eislaufprogramm gestern Nachmittag in der Neandertalhalle.
„Ich freue mich schon. Da sind auch Clowns dabei“, wusste Lucille (4) einigermaßen übers Programm bescheid. Begleitet von ihrer Großmutter Ludmilla Kogler (64) war sie aus Solingen angereist. Für die Show hatte sich die sonst so wohltemperierte Stadthalle, übrigens nicht voll besetzt, in so etwas wie einen Eispalast verwandelt. Nur, dass der Bühnenboden nicht aus flitschigem Nass, sondern speziellen Kunststoffbodenplatten bestand. Auf dieser Unterlage hüpften, rutschten und sprangen die Artisten durch ihre Show. Allerdings bei weitem nicht so schnell und dynamisch, wie man es von Eistänzern kennt. Musikalisch lieferten Gassenhauer von „Big Spender“ bis „We will rock you“, den donaumonarchischen „Radetzky-Marsch“ inklusive. Die gab nicht allein den Takt für die Bewegungen der Schlittschuhläufer vor, sie machte es dem Publikum möglich, immer wieder mitzuklatschen. Frenetisch bejubelt wurden die Akrobaten in ihren Rhönrädern, vor allem als drei Herren sich in eines dieser schwingenden Elemente begaben. Viel beklatscht wurden die gut gewachsenen Läuferinen in orientalischen Outfits mit fedrigen Tutus, die bei einer Jonglage mit silbrigen Kegeln außerdem zeigten, was Präzisionsarbeit ist.
Zwischen Westernheld und Rosen-Resli in überdimensionierten Gummianzügen als Slapstick-Einlage und ägyptischen Schönheiten, die die Sphinx zur Eisheiligen machten, war alles dabei, was einen abwechslungsreichen Nachmittag für die ganze Familie kennzeichnet. von