Neugestaltung der Innenstadt: Bauen und besser werden

Neugestaltung der Innenstadt soll in den kommenden Jahren für mehr Kaufkraft sorgen.

Metzkausen. Stillstand statt Fortschritt — im vergangenen Jahr haben viele Bürger in Mettmann skeptisch auf die Großbaustellen in der Stadt geschaut.

Doch trotz vieler Gerüchte und falscher Prophezeiungen „werden wir in drei, vier Jahren deutliche Verbesserungen in Mettmann sehen und spüren“, sagte Kurt Werner Geschorec am Stammtisch des Bürgervereins Metzkausen.

Vereinsvorsitzender Klaus Sänger und sein Team hatten Geschorec nach Metzkausen geholt, um aus erster Hand vom Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau zu erfahren, wie es mit den vielen Großbaustellen in Mettmann in diesem Jahr weitergeht.

Am Ende des Abends lautete das positive Fazit: Es geht überall weiter — wenn auch nicht immer in dem Tempo, dass sich viele Bürger, aber auch die Stadtverwaltung wünschten.

Dass die Arbeiten für das neue Sportzentrum rund acht Wochen in Verzug geraten seien, sei dem nassen Sommer geschuldet, führte Geschorec einmal mehr aus. Aufgrund des aufgeweichten Bodens sei es bei den Erdarbeiten immer wieder zu erheblichen Verzögerungen gekommen. Geschorec: „Die Flächen waren teilweise gar nicht tragfähig.“

Spielt das Wetter in den kommenden Monaten mit, „werden wir im Spätsommer die komplette Anlage einweihen kön³nen“, sagte Geschorec zu den mehr als 80 neugierigen Gästen, die sich im völlig überfüllten „Ratskeller“ eingefunden hatten.

Da Tennis- und der Hockeyplatz nicht zur neuen Saison fertig werden, „werden wir die Anlage am Stadtwald noch einmal aufarbeiten. Da sind wir mit dem MTHC im Dialog“, sagte Geschorec.

Die Sportanlagen am Stadtwald muss die Stadt erst zum 1. Dezember an den Bauunternehmer Paeschke übergeben, der dort Einfamilienhäuser bauen wird.

Dennoch wetterte Landwirt Klaus Hein, könne er die Verzögerungen bei den Bauarbeiten fürs Sportzentrum nicht nachvollziehen. Dass er, wie auch seine Nachbarn aus dem Bereich Außenbürgerschaft, noch Monate auf einer provisorischen Straße herfahren müssten, bezeichnete er als „eine Sauerei“.

Die Akropolis Mettmanns, das „ausgeschlachtete“ ehemalige Hertie-Kaufhaus, werfe seit Monaten ein schlechtes Licht auf die Stadt, kritisierten viele Besucher am Stammtisch. In der kommenden Woche, sagte Geschorec, werde dort die Baustelle eingerichtet.

Sowohl das Bonner Unternehmen Phoenix development, dass die Bauruine in Mettmanns neues Einkaufparadies, die Königshof-Galerie, umwandeln will, als auch der Mettmanner Bauverein, der entlang der Straße Am Königshof das Kö-Karree errichten will, stünden nun in den Startlöchern.

Beide Bauprojekte mit mehr als 15 000 Quadratmetern Verkaufsfläche würden dafür sorgen, „dass Mettmann in anderthalb Jahren ganz anders dasteht als heute“, sagte Geschorec voraus.

Die Voraussetzungen, dass die Innenstadt deutlich aufgewertet werden könne, sei der Bau der Osttangente und der Seibelquerspange. Mit beiden Entlastungsstraßen werde noch in diesem Jahr begonnen, sagte Geschorec. Dafür muss aber noch der Regionalrat im März grünes Licht für eine 60-prozentige Bezuschussung der Straßen durch das Land geben.