Neujahr auf Rekordjagd
An der Schule Herrenhauser Straße wurden an Neujahr Sportabzeichen abgenommen.
Mettmann. Im wahrsten Sinne des Wortes sportverrückt muss ein Lehrer sein, wenn er seine Schüler am Neujahrstag zum Sportabzeichen animiert. Das streitet Lothar Mixa, Lehrer an der Grundschule Herrenhauser Straße, nicht ab. Er hatte Schüler und Eltern aufgefordert, ab 13 Uhr am Neujahrstag ihr Sportabzeichen zu machen.
Und tatsächlich blieb Mixa in der Turnhalle der Grundschule nicht allein. 16 Kinder und zwölf Erwachsene kamen, um mitzumachen. „Verrückt ist es ja schon, aber so ein Engagement, finde ich, sollte man auch unterstützen“, sagte Bettina Clemens (43), die mit Sohn Matthias (9) angetreten war, um das Sportabzeichen zu machen.
Schulleiterin Birgit Krohm und ihr Sportlehrer hatten gehofft, mit ihrer Idee die ersten zu sein, die im neuen Jahr das Sportabzeichen abnehmen. „Wir haben zwar nicht verloren, aber wir sind nicht die Ersten“, musste Mixa eingestehen. Er hatte im Internet erfahren, dass drei Bundeswehrsoldaten in Italien gegen Mitternacht als erste das Sportabzeichen abgelegt hatten. „Da können wir nicht mithalten“, blies Mixa aber keineswegs Trübsal.
So viel sportlichen Eifer hatte Mixa schon am ersten Tag des Jahres gepackt, „weil das Sportabzeichen in diesem Jahr 100 Jahre alt wird“. Doch auch als Nummer zwei dieses Tages werden die erfolgreichen Schüler sicherlich in die Annalen des Deutschen Sportabzeichens Eingang finden. Angekündigt war der Rekordversuch schon länger, auf der Internetseite des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Die Kinder interessierte das alles nicht. Für sie waren allein ihre Leistungen von Bedeutung. Obwohl einige Kinder mit ihren Eltern Silvester gefeiert und erst nach Mitternacht im Bett waren, wirkten sie keineswegs müde, wie die sieben Jahre alte Carla, die übers ganze Gesicht strahlte, als sie beim Standweitsprung auf 1,20 Meter kam. „Zuerst hatte ich mich natürlich über den Termin gewundert. Aber wir haben zu Hause Silvester gefeiert. Und bei dem Wetter heute bin ich gerne mit Carla in die Halle gekommen“, sagte Tülin Trappen.
Und auch Christoph Nolte und seine Kinder Annika (6) und Lennart (10) wollten Sportlehrer Mixa „nicht im Regen stehen lassen“. Bei dem schlechten Wetter hatten sie sich noch kurzfristig dazu entschlossen, mitzumachen.
Hilfe und Unterstützung bekam Lothar Mixa von Tochter Isabell, von Ulrike und Horst Schmidt vom Kreissportbund sowie Laslo Kotai vom Stadtsportverband: „ Ich finde die Idee richtig gut.“ 15 Kinder schafften schließlich das Sportabzeichen. Die Erwachsenen konnten in der Halle nur drei Übungen machen.