Orthodoxe Gesänge begeistern das Publikum

Vier Geistliche aus der Ukraine ernten viel Beifall.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Der Heilige Lambertus hat ja in seiner Kirche schon manch umjubeltem Konzert lauschen können, aber das erste Marktkonzert in diesem Jahr setzte neue Maßstäbe. Das Rachmaninov-A-Cappella-Ensemble aus der Ukraine war zu Gast und begeisterte die Zuhörer mit orthodoxen Gesängen zur Fastenzeit. Die vier Sänger, die in Kiew und Odessa ihre Ausbildungen sowohl zu Geistlichen als auch zu Sängern absolviert haben, vermochten die Worte Jesu so gefühlvoll und mit grandiosen Stimmen wiederzugeben, dass dem Publikum gelegentlich der Atem stockte.

Vier Männerstimmen, vom Countertenor bis hin zum (Contra-)Bass — ein formidables Quartett, das mit innigem Farbklang die blendende Akustik des Kirchenraumes förmlich noch steigerte. Natalia Ryzhaya, die Managerin dieses Quartetts, erläuterte jeweils den Inhalt der Gesänge, und da die Notwendigkeit, Texte verstehen zu müssen, nicht bestand, konnten sich die Zuhörer ganz der großartigen Musik hingeben. In der orthodoxen Kirche gibt es keine Orgel und alle musikalischen Elemente des Gottesdienstes werden von a-cappella-Gesang gestaltet, und ein Gottesdienst kann bis zu sieben Stunden dauern. Bänke gibt es nicht.

Der Countertenor Orest Oreschuk sang mit so zarter Stimme in hohen Sopranlagen einfach betörend, und auch der Bariton Dimitri Kobsar begeisterte mit einem raumgreifenden Solo. Nahezu unauffällig führte Artem Andrewski (Tenor) Regie, und selbst die von ihm angesummten Töne hatten viel Fülle. Bei aller Begeisterung über diese famosen Stimmen darf der religiöse Aspekt dieses Konzertes nicht zu kurz kommen. Langanhaltender Beifall war der Dank für ein Erlebnis der ganz besonderen Art.