Enttäuschend wenig Besucher kommen zum Bluesfestival

Viele „alte Bekannte“ bescherten Mettmann ein gelungenes Konzert.

Foto: Stephan Köhlen

Mettmann. Bereits zum dritten Mal veranstalteten Petra und Benjamin Pieker zusammen mit der Kulturabteilung der Stadt Mettmann das Bluesfestival in der Aula des KHG. Bei seiner Begrüßung gedachte Benjamin Pieker seines im Jahr 2015 verstorbenen Vaters Wolfgang Pieker, der als „Mister Blues“ viele Jahre die legendäre Mettmanner Blueswoche organisierte. „Das Bluesfestival führen meine Mutter und ich in Erinnerung an meinen Vater durch.“ Petra Pieker wies am Rande des Festivals darauf hin, dass ohne die wirksame Unterstützung des Kulturamtes dieses Festival kaum durchführbar sei. „Ich bin vor allem Abteilungsleiterin Marion Buschmann dankbar, dass sie sich so bei der Organisation der Veranstaltung einbringt.“

Petra Pieker war etwas von der Besucherzahl enttäuscht. „Da hätten ruhig ein paar Leute mehr kommen können. Wir haben in Mettmann schließlich eine Menge Freunde des Blues, die sonst regelmäßig erscheinen.“ Sie erklärte, dass es auch in Zukunft das Bluesfestival im KHG geben werde. Die knapp mehr als 100 Besucher waren sicherlich froh, dass sie gekommen sind. Denn sie erlebten „Blues vom Feinsten“.

Den Auftakt machten zwei alte Bekannte, die früher mehrfach bei der Blues-Woche auftraten. Das Duo „The Tremors“ bilden Cory P. McDaniel und Dale Bohren. Bei dem Namen Bohren denkt der Kenner der Blues-Szene direkt an Spencer Bohren. Die Blues-Ikone ist der Bruder von Dale Bohren und wird übrigens am 25. September in Mettmann auftreten. „The Tremors“ mit Gitarrist und Sänger Cory McDaniel sowie dem hervorragenden Bassisten Dale Bohren hatten bei ihrem Auftritt im KHG ihre musikalischen Stärken zu einer ebenso explosiv-modernen wie traditionsbewussten Blues-Mischung verbunden. Herausragend dabei die Interpretation von Tom Waits Klassiker „Gin Soaked Boy“. Blues-Legende Tom Waits war früher öfter Gast der Blues-Woche.

Ein musikalischer Gegensatz zum Auftritt von „The Tremors“ war der Live-Act des Briten John Crampton. Was er mit Steel-Guitar, Banjo, Base Drum und Harp (Mundharmonika) auf der Bühne zauberte und mit seiner passenden Reibeisenstimme zum Besten gab, brachte ihm lautstarken Beifall des Publikums ein.

Einer, der bereits die Anfänge der damaligen Blueswoche als Künstler begleitete und ein Freund Wolfgang Piekers war, ist Dave Kelly. Der glänzende Gitarrist, dessen Stimme dem Soul nahe kommt, bildete den Topact eines rundum gelungenen Bluesfestivals. „Das war ein toller Blues-Abend. Leider fand ich es nicht so gut, dass einige Besucher im Hintergrund meinten, Gespräche führen zu müssen, die nicht nur ich als störend empfand“, sagte Besucher Hans-B. Adams.