Polizei hat Einbrecher im Visier
Bei der Diskussion um die öffentliche Sicherheit im Kreis Mettmann ging es auch um das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger.
Mettmann. Manfred Krick, Mitglied des Landtags und SPD-Abgeordneter, bemühte sich in der Diskussion um die öffentliche Sicherheit im Land und im Kreis Mettmann, die positiven Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Konkret: Es gibt Rückgänge bei den Straftaten gegen das Leben (Mord, Totschlag), gegen die sexuelle Selbstbestimmung, bei Raub und Rauschgiftdelikten. Aber: „Die Polizei in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Mettmann muss mit einer großen Anzahl an Einbrüchen und Einbruchsversuchen umgehen, und das subjektive Sicherheitsgefühl ist nicht immer deckungsgleich mit der Kriminalitätsstatistik“, sagte Krick.
Doch offenbar gibt es keine Diskrepanz zwischen Statistik und Sicherheitsgefühl. Denn: In Erkrath haben die Einbrüche um 18 Prozent, in Haan um 24,7, in Hilden um 3,4 und in Mettmann um 8,7 Prozent im Vergleich zu 2015 zugenommen. Was kann man dagegen tun? Die eigenen vier Wände besser schützen und mehr Polizei auf die Straße, forderte ein Zuhörer. Gerade in den auseinanderliegenden Stadtteilen der zehn Städte im Kreis sei die Polizei zu weit weg vom Geschehen. Es gebe zwar Bezirksbeamte (ein Polizist für 10 000 Einwohner), doch es müssten mehr sein.
Wieviel Polizei brauchen wir denn, damit das Sicherheitsgefühl verbessert wird, fragte Andreas Kossiski, selbst Polizeioberrat und SPD-Landtagsabgeordneter in NRW. „Ich möchte nicht an jeder Ecke einen Polizisten sehen“, meinte der gebürtige Schleswig-Holsteiner. Aber: „Wir müssen und wir haben gegen die drohende demografische Lücke gesteuert und zusätzliches Personal bei der Polizei eingestellt.“ In Zahlen: In 2016 haben 1920 Anwärter ihre dreijährige Ausbildung begonnen, ab 2017 werden 2000 Polizeianwärter eingestellt und bis 2013 soll die Polizeistärke in NRW auf 41 000 Polizisten erhöht werden (2015: 39 627).
Ein Problem: Die Bereitschaftspolizei wird vom Innenminister in sogenannten Brennpunkt-Orte (Ruhrgebiet, Köln, Aachen) eingesetzt und fehlt dann in der Fläche. Hinzu kommt, dass die Bereitschaftspolizei 30 Prozent ihrer Einsätze in den Fußballstadien leistet und außerdem beispielsweise in Sachsen bei den Pegida-Demos als Verstärkung eingesetzt wird. Zusätzlich werden neue Schwerpunkt-Einsatzkommandos und Abteilungen gebildet. Der Staatsschutz und die Mobilen Einsatzkommandos wurden personell verstärkt. Die Terrorismusabwehr spielt eine größere Rolle als in den Jahren zuvor. Das hat Folgen für den Kreis Mettmann: „In den letzten Jahren hat der Kreis 57 Planstellen verloren“, sagte Manfred Frorath, Abteilungsleiter der Kreispolizeibehörde. Dennoch werde die Polizei im Kreis ihre Präsenz verstärken und Schwerpunkte bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität setzen. „Wir fahren zu jedem Tatort, egal ob es sich um einen Einbruchsversuch oder um einen Einbruch handelt.“