Ratsbeschluss: Bruchhausen hat eine Zukunft

Die Stadt sichert ab 2012 mit 30.000 Euro jährlich den Fortbestand des Naturschutzzentrums.

Hochdahl. Die Zukunft des Naturschutzzentrums Bruchhausen ist gesichert. Nachdem seit langem klar war, dass die Stiftungsmittel spätestens im Jahr 2012 aufgebraucht sein werden, gab es nun einen Ratsbeschluss, der den Erhalt der Einrichtung sichert.

"Die Stadt wird das Naturschutzzentrum ab dem Jahr 2012 mit maximal 30.000 Euro pro Jahr unterstützen", so Stiftungsvorstand und Kämmerer Heribert Schiefer. In dieser Höhe wurden in den vergangenen Jahren die Liquiditätsreserven aufgebraucht.

Noch sind etwa 100.000 Euro in der Stiftungskasse. Die Einnahmen wurden durch sogenannte Aussandungserlöse erlangt. "Die Stiftung hat bis vor neun Jahren Geld dafür bekommen, dass ein Kalksandsteinunternehmen auf dem Gelände Bruchhausen abgebaut hat", so Schiefer.

Nachdem der Abbau bis auf eine geringe Menge - für die jährlich 15.000 Euro erzielt werden - eingestellt wurde, konnten keine Reserven mehr angespart werden. Damit geriet die Finanzierung ins Wanken. Die Stadt hatte allerdings schon frühzeitig signalisiert, das Naturschutzzentrum erhalten zu wollen. Mit dem Ratsbeschluss vom vergangenen Dienstag wurde aus der Willenserklärung nun eine konkrete Zusage.

Zusätzlich zu den 30.000 Euro, die jährlich in den städtischen Haushalt eingestellt werden sollen, würde die Stadt auch die 15.000 Euro übernehmen, die noch als Aussandungserlöse erzielt werden. "Auf Antrag würde sie sogar einspringen, wenn größere Sanierungen am Gebäude notwendig werden würden", so Schiefer.

Damit ist die wechselvolle Geschichte des Naturschutzzentrums um ein erfreuliches Kapitel reicher. "Der entscheidende Startschuss fiel 1985 im Rat, als man sich dort für den Erhalt der Feuchtwiesen Bruchhausen aussprach", erinnert sich der Vorsitzende des Nabu-Kreisverbandes, Wolfgang Sternberg.

Auch die Entwicklungsgesellschaft Hochdahl musste damals nicht lange überzeugt werden, um die nötigen Pachtverträge für die Übernahme der Flächen in Bruchhausen abzuschließen. Es folgte die Gründung der Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen, die im vergangenen Jahr ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert hat. Die Naturschutzverbände zogen in ihr neues Domizil ein, im Garten gingen die Kinder der Aktionsgruppe "Die Fledermäuse" an die Arbeit. Derweil widmeten sich die Umweltschützer im Inneren des alten Gemäuers dem Umweltschutz.

Weil sich die Natur nun mal nicht nach dem Terminkalender der Ehrenamtler richten konnte, geriet man mit der Pflege der Außenbereiche irgendwann an zeitliche Grenzen. Man entschied sich, eine hauptamtliche Stelle einzurichten. "Das war schon so was wie ein Brombeerschlaf da draußen", erinnert sich Karin Blomenkamp an ihre Anfangszeit im Naturschutzzentrum Bruchhausen.

Die Leiterin der Einrichtung ist seit mittlerweile zehn Jahren dabei. Sie hat überall selbst Hand angelegt, Gehege geplant und mit ehrenamtlichen Helfern gebaut, pädagogische Angebote ins Leben gerufen. Die ungeklärte Frage nach dem Fortbestand der Einrichtung zehrte an den Nerven aller Beteiligten - nun können sie sich wieder ganz ihrer Arbeit widmen.