Regiobahn wirbt fürs Neanderland

Zwei Züge sind mit einem neuen Schriftzug versehen worden. Der Streckenausbau wird preiswerter, hieß es gestern.

Foto: Dietrich Janicki

Seit heute ist ein Zug der Linie S28 aus der Regiobahn-Flotte offiziell als „Botschafter“ des Neanderlands zwischen Mettmann, Düsseldorf und Kaarst auf Tour. Der bereits auf den Namen „Kreis Mettmann“ getaufte Zug wurde jetzt um den Schriftzug „Wir sind das Neanderland“ sowie das Neanderland-Logo ergänzt. Landrat Thomas Hendele, Jürgen Hambuch, Geschäftsführer der Regiobahn, sowie Prof. Dr. Bernd Günter, emeritierter Professor der Uni Düsseldorf, haben das Fahrzeug für den Schienenverkehr freigegeben.

In etwa zwei Wochen erhält auch das Fahrzeug „Neanderthal“ den Neanderland-Schriftzug. 1998 sei die Idee aufgekommen, eine eigene Marke für den Kreis Mettmann zu entwickeln. Der Name Neanderland wurde geboren. Die IHK und die Medien, so Marketing-Professor Bernd Günter, hätten diesen Begriff verbreitet, der nicht überall auf Gegenliebe stieß.

Mittlerweile sei er im Tourismuskonzept des Kreises etabliert. Landrat Thomas Hendele lobte das Beharrungsvermögen von Günter, der sich stets für die Aufnahme und Verbreitung der Marke neanderland eingesetzt habe.

Stefan Kunig, Geschäftsführer der Regiobahn

Stefan Kunig, Geschäftsführer der Regiobahn, teilte gestern mit, dass ein Generalplaner eingesetzt worden sei, der den Bauabschnitt zwischen Hahnenfurth und dem Anschluss an die Bahnstrecke beim ehemaligen Postamt Dornap unter die Lupe nimmt. Der Grund: „Wir wollen die Kosten und die Bauzeit verringern.“ Die Gesamtkosten der neuen Strecke zwischen Mettmann und Vohwinkel liegen bei 41,1 Millionen Euro. 33,7 Millionen Euro fließen als Zuschuss.

Der Experte hat sich mit dem gültigen Planfeststellungsbeschluss beschäftigt und herausgefunden, dass die neue Trasse am Bahnhof Hahnenfurth etwas später beginnen soll. „Wir brauchen so weniger Erde umzusetzen und können dadurch Kosten sparen“, sagt Kunig. Auch die Höhenlage der Strecke werde überprüft und angepasst. „Es werden deutlich weniger Bauwerke.“ Kunig geht davon aus, dass die Strecke nach Wuppertal im Dezember 2017 in Betrieb genommen wird.

Das Problem mit dem neuen DB-Stellwerk an der S 8-Strecke ist vom Tisch. „Die Bahn bemüht sich, den Bauzeitenplan einzuhalten und arbeitet eng mit uns zusammen.“ So hat die Bahn der Regiobahn empfohlen, eine noch bessere Weiche an der Einschleifung zur S-Bahnstrecke einzubauen. „Wir können somit mit einer höheren Geschwindigkeit aufs Gleis fahren“.

Die gesamte Regiobahnstrecke von Wuppertal bis Kaarst soll in mehreren Bauabschnitten bis 2019 elektrifiziert werden. „Wir werden abschnittsweise während der Bauarbeiten mit Dieseltriebwagen und mit Elektroloks fahren.“ Doch bevor es soweit ist, muss erst einmal die Finanzierung des Strom-Ausbaus geklärt werden.