Afrika-Hitze heizt dem Kreis Mettmann ordentlich ein
Bauarbeiter schwitzen, Getränkemärkte haben Rekordumsätze. Nur im Schwimmbad ist es angenehm.
Die tropischen Temperaturen haben Auswirkungen auf den Alltag. Vor und in den Getränkemärkten herrscht Hochbetrieb. Schon gestern Morgen bildeten sich Schlangen bei „Trinkgut“ an der Elberfelder in Mettmann. „Wasser und alkoholfreies Bier werden besonders nachgefragt“, sagt Florian Krause von Trinkgut“. Aber auch Grillgut aller Art und Holzkohle sind heiß begehrt. Die Menschen sind anders drauf als sonst, sagt Krause. „Sie sind relativ unentspannt“.
Diejenigen Menschen, die draußen arbeiten müssen, sind besonders gefordert. So wie Erwin Schoofs, Mitarbeiter der Landschaftsbaufirma Bloemen aus Geldern. Er verlegte gestern Morgen Pflastersteine in Mettmann. Der Schweiß steht ihm auf der Stirn. „Wir werden bis Mittag in der Sonne arbeiten, dann an einen anderen Platz wechseln, der im Schatten liegt.“
„Die Zahl der Fälle, die mit Kreislaufproblemen ins Evangelische Krankenhaus Mettmann eingeliefert werden, nimmt zu“, sagt ein Mitarbeiter der internistischen Ambulanz im EVK. „Wir sind aber darauf vorbereitet. Oft sind es ältere Menschen, die mit Kreislaufproblemen eingeliefert werden.“
Nach eigenen Beobachtungen sind einige Autofahrer angespannter unterwegs als sonst. Bisweilen wird unkonzentrierter gefahren. Ob sich die Zahl der Unfälle dadurch erhöht habe, konnte und wollte die Polizei nicht bestätigen.
Doch nicht nur die Menschen leiden unter der Hitze, sondern auch die Pflanzen. Die brauchen jetzt besonders viel Wasser. „Sommerblumen sollte man bei den Temperaturen am bestens früh morgens und abends gießen. Ohne geht es im Moment gar nicht, dann sind sie in zwei, drei Tagen kaputt“, sagt Katharina Thomas vom Blumenparadies Schley. Ansonsten gilt im Garten bei der derzeitigen Hitze: Keinen Rasen mähen, sondern ihn nach Möglichkeit wässern, auf dem Balkon den Sonnenschirm auch für die Pflanzen aufspannen und gießen, gießen, gießen.
Im Mettmanner Naturbad herrscht Hochbetrieb. Schwimm-Meister Slava Kehl zählte gestern 3000 Badegäste. Die Liegewiese war dicht umlagert. Viele suchten die Schattenplätze unter den Bäumen. Binali Erdogan, der den Kiosk im Naturbad betreibt, kam ganz schön ins Schwitzen. Großer Ansturm und noch höhere Temperaturen bei der Zubereitung von Gyros, Pommes, und Bratwurst als draußen.