Richtfest fürs Kö-Karree
Im März soll das 16-Millionen-Projekt fertig sein. Zurzeit wird geprüft, wer die Anhebung der Straße bezahlen muss.
Mettmann. Stehtische, ein kleines Kaffee-Kuchen-Büffet, eine Theke mit zwei Fässern, Biergarten-Garnituren — und das alles im Sonnenschein. Aus den Boxen dudelt schick-swingender Piano-Jazz. Wo im kommenden Frühjahr Bewohner ihre Fahrzeuge abstellen können, herrscht jetzt Feststimmung. Auf dem künftigen Parkdeck lässt sich im Kö-Karree zünftig feiern — zum Beispiel das Richtfest des 16-Millionen-Euro-Projekts, „ein Projekt zum Wohle unserer Heimatstadt“, wie Jan Söffing, Aufsichtsratsvorsitzender des Investors Mettmanner Bauverein, mit Pathos in der Stimme sagt.
Passend zu Wetter und Anlass zeigte sich Volker Bauer, Vorstand des Bauvereins, in bester Laune. „Vor 259 Tagen gab es den ersten Spatenstich. Da war das Wetter ähnlich gut, nur kühler“, erinnerte er sich. Bei dem Karree, stellte er fest, handele es sich um ein biologisches Wunder. Das Projekt habe nur Väter. Zwei würdigte Volker Bauer besonders: Stadtdirektor a.D. und Ex-Bauvereins-Vorstand Horst Masanek sowie Alt-Bürgermeister und heutiger Vorstand Bodo Nowodworski. Beide hätten sich über Jahre für das Vorhaben starkgemacht.
Dass der ursprünglich anvisierte Fertigstellungstermin 22. Dezember nicht eingehalten werden kann, bedauerte er. Bekanntlich sorgt die nötige Anhebung der Straße Am Königshof um 30 Zentimeter für eine mehrmonatige Verzögerung. Bauer launig, aber auch sichtbar verstimmt: „Wir lassen das Messgerät kontrollieren und finden heraus, wer für den Fehler verantwortlich war.“ Gegenüber der WZ konkretisierte er: „Die Juristen prüfen noch, wer für die Kosten der Straßenumgestaltung aufkommen muss.“ Ende Februar, Anfang März soll das Vorhaben Kö-Karree nun fertiggestellt werden.
Jan Söffing strich die Gesamtleistung hervor: „Das Projekt zeigt, was wir in Mettmann leisten können, wenn alle nicht nur an einem Strick ziehen, sondern auch am gleichen Ende.“ Und der Aufsichtsratvorsitzende verwies auf den Genossenschaftsgedanken des Bauvereins. „Der Bürger ist auch Investor: Mettmanner bauen hier für Mettmanner.“
In die Lobeshymnen stimmte auch Bürgermeister Bernd Günther ein. Auf das Kö-Karree könnten alle stolz sein, vor allem natürlich der Bauverein. Ihm zollte er Respekt, „dass er das Risiko wagt, eine so große Summe zu investieren“.
Dann wurde der imposante Richtkranz in die Höhe gezogen. Polier Bohne hielt den Richtspruch: „Nach wack’rer Arbeit, Müh und Plagen, sind heut zum Richtfest wir geladen.“ Und das feierten die mehr als 100 Gäste — bei Bier und asiatischen Häppchen; der neue Gastronom gab eine Kostprobe seiner Künste. Vorfreude ist erlaubt.