Hochdahl Lokschuppen-Museum startet mit Foto-Ausstellung in die neue Saison

Erkrath · Ab Sonntag ist das Eisenbahn- und Heimatmuseum im Hochdahler Lokschuppen wieder geöffnet. Zum  Auftakt wird die Fotostrecke „40 Jahre Deutsche Bundesbahn“ mit Bildern aus dem Fundus des Vereins gezeigt.

Das Foto zeigt den ersten, mit Blumen umkränzten Zug, der nach dem Wiederaufbau im Düsseldorfer Hauptbahnhofs einfuhr.

Foto: Lokschuppen

Endlich wieder ohne Corona-Beschränkungen öffnet das Museum im historischen Lokschuppen am Ziegeleiweg in Hochdahl ab Sonntag wieder an jedem vierten Sonntag im Monat, bis Oktober. Das Team um den Vorsitzenden Ralf Fellenberg und Archivar Uli Schimschock steckt viel Leidenschaft und ehrenamtliche Arbeit hinein, um jeden Monat einen Themenschwerpunkt zu präsentieren – zusätzlich zur Dauerausstellung.

Den Auftakt macht am Sonntag die Fotostrecke „40 Jahre Deutsche Bundesbahn“, die 1986 zum 40. Geburtstag des Landes NRW entstanden war. Wie so oft stammen auch diese Fotos aus dem reichhaltigen Fundus des Vereins Eisenbahn- und Heimatmuseum im Hochdahler Lokschuppen (EHEH).

Privatpersonen aus der
Region spenden Fundstücke

Privatpersonen aus der ganzen Region bringen seit vielen Jahren Fundstücke, sei es vom Dachboden, aus einer Erbschaft oder vom Trödelmarkt, zu den Experten vom EHEH, sofern es einen Bezug zur Eisenbahn gibt. Die Sammlung ist inzwischen so groß, dass es Jahre dauern kann, alle Stücke zu sichten. „Diese Fotos sind vor 36 Jahren auf Hartpappe gedruckt worden. Auch wenn sie dementsprechend klein und auch teilweise ramponiert sind, sind wir froh, sie nun zeigen zu können“, sagt Ralf Fellenberg. Die rund 60 Bilder sind in vier Jahrzehnte eingeteilt und veranschaulichen die Entwicklung der Eisenbahn in NRW.

Die Anfangsjahre der Bahn zwischen 1946 und 1955 waren geprägt von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Zunächst musste die Grundversorgung wieder hergestellt werden, nachdem Brücken gesprengt und Bahnhöfe in Schutt und Asche gelegt worden waren. Ein Foto zeigt den deutlich beschädigten Düsseldorfer Hauptbahnhof. Der Wiederaufbau geht von 1956 bis 65 weiter, zunächst noch mit Dampfloks, um auch im laufenden Betrieb schon arbeiten zu können.

Parallel wurde der diesel-betriebene Schienenbus als „Retter der Nebenbahnen“ wiederentdeckt. In ländlichen Gegenden wie dem Sauerland hatte er den Vorteil, mit weniger Personal auszukommen und relativ flexibel zu sein. Die letzte Dampflok schließlich wurde 1959 an die Bahn ausgeliefert, Heimatbahnhof Minden in Westfalen. All das lässt sich anhand der Fotoausstellung nacherleben, bis hin zum Aufbruch in die „Neuzeit“, der Enthüllung des „Intercity Experimental“ am 26. November 1986. Der Prototyp des ICE stellte gleich einen Weltrekord für Drehstromschienenfahrzeuge auf, mit 317 km/h auf der Strecke Hamm-Gütersloh. Zu dem Zeitpunkt war das Netz der Deutschen Bahn längst elektrifiziert, und andere Verbesserungen, wie ein neues Fahrkartensystem mehr elektronische Steuerung, sollten folgen. Zu jedem Foto gibt es schriftliche Erläuterungen, die teilweise aus den Original-Texten der Bahn stammen und vom Verein ergänzt wurden.