Schlaganfall: Schnelle Hilfe ist überlebenswichtig

Am 12. Oktober veranstaltet das EVK einen Schlaganfalltag.

Mettmann. Anders als der Herzinfarkt tut der Schlaganfall nicht immer weh, weshalb Betroffene oft die ihnen unwichtig erscheinenden Symptome nicht sofort behandeln lassen. „Dabei sind die ersten viereinhalb Stunden die wichtigsten“, sagt Karsten Kohlhaas, neurologischer Leiter der im April diesen Jahres am Evangelischen Krankenhaus (EVK) eingerichteten speziellen Schlaganfalleinheit.

Denn je schneller der Facharzt den Patienten behandeln kann, desto höher ist dessen Chance, relativ unbeschadet weiterleben zu können. Jährlich erleiden im Kreis Mettmann etwa 1100 Menschen einen Schlaganfall, nach Schätzungen wird die Zahl dieser Schlaganfallpatienten bis 2050 um mehr als 50 Prozent zunehmen.

Es ist also ein Thema, das alle angeht, weshalb das EVK für Mittwoch, 12. Oktober, von 15 bis 18 Uhr zum Schlaganfalltag einlädt. Denn Dank der speziellen Schlaganfalleinheit ist das EVK die Schwerpunktklinik zum Thema im Kreis. Bis zu vier Betten sind der Intensiv-Station angegliedert, sagt Lothar Scheuble, Chefkardiologe und Leiter der speziellen Schlaganfalleinheit.

Gute Versorgungsmöglichkeiten bestehen durch die Vernetzung mit dem Helios Klinikum Wuppertal. Wie wichtig das ist, lässt sich anhand von Zahlen belegen: Um 30 Prozent lässt sich die Sterblichkeit, um 20 Prozent die schwere Pflegebedürftigkeit und um 20 Prozent die Überweisung in ein Pflegeheim bei rascher und effizienter Erstversorgung reduzieren.

Ebenso wichtig wie die optimale Behandlung ist die Prävention. „Beste Prophylaxe sind sogenannte Lifestyle-Änderungen“, sagt Karsten Kohlhaas. Chronische Risikofaktoren, ausgelöst durch Rauchen, Übergewicht und Bluthochdruck, sollten optimalerweise durch gesunde Ernährung und ausreichend Sport ersetzt werden.

Den ganzen Nachmittag können sich Interessierte am kommenden Mittwoch zum Thema Schlaganfall informieren lassen. Lothar Scheuble beispielsweise spricht darüber, welche Ursachen und Risiken für Schlaganfälle es gibt, Kollege Kohlhaas führt in die Akuttherapie bei Schlaganfällen ein.

„Die Besucher können sich simulierte Videokonferenzen mit telemedizinischen Geräten ansehen“, sagt Kohlhaas. Dadurch bekommen sie einen Eindruck moderner Diagnostik. Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten informieren an Ständen über ihre Arbeit. Der Sozialdienst berät über Betreuung nach dem Klinikaufenthalt. „Das Wichtigste ist, den Patienten schnell der optimalen Versorgung zuzuführen“, sagt Lothar Scheuble. Die 112 zu wählen, sei dafür ein guter Anfang.