Schwefel in der Luft löst Großeinsatz der Feuerwehr aus

Fünf Mitarbeiter einer Kfz-Werkstatt im Wülfrather Gewerbegebiet Kocherscheidt wurden ärztlich behandelt.

Foto: Dietrich Janicki

Im gefühlten Zweiwochenrhythmus sperrt die Feuerwehr das Gewerbegebiet Kocherscheidt ab. Gestern war die Lage für die Anwohner jedoch länger als normal undurchsichtig. Gegen 11.15 Uhr alarmierte eine KFZ—Werkstatt die Feuerwehr, nachdem fünf Mitarbeiter über schwere Übelkeit klagten. In der Luft lag ein schwefeliger Gestank, der an faule Eier erinnerte.

Stunden herrschte für die Anwohner unsicherer Ausnahmezustand: Die Feuerwehr wies an, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Erst gegen 16 Uhr gab’s Entwarnung. Kurz vorher wurde bereits die Sperrung des Gewerbegebiets für den Verkehr aufgehoben.

Während sich schnell der Anfangsverdacht verbreitete, dass das Großaufgebot wegen eines Vorfalls bei ASK Chemicals angerückt sei, teilte Stadt-Sprecherin Franca Calvano mit: „Die Feuerwehr hat bereits herausgefunden, dass der Gestank offenbar aus den Abwasserkanälen kommt.“ Daraufhin lüftete die Feuerwehr den Kanal und der Messzug des Kreises Mettmann prüfte vor Ort die Luft. Auch Umweltamt, Stadtwerke und Notarzt rückten an.

Die Experten vom Kreis stellten an einer von zehn Messstationen eine erhöhte Konzentration von Schwefelwasserstoff fest. Calvano: „Bei einer späteren Prüfung wurde aber nichts mehr gefunden.“ Die Suche nach der Ursache war gestern Abend noch nicht abgeschlossen. Schwefelwasserstoff gilt als stark giftig, sein markanter Geruch ist aber bereits in harmlosen Dosen bemerkbar. Nach ärztlicher Behandlung konnten die fünf Leichtverletzten entlassen werden.