Sekundarschule kommt nicht

Nur 45 Mädchen und Jungen wurden angemeldet. Nötig waren 75. Die Stadt nennt die Termine für die Real- und die Hauptschule.

Mettmann. Die Eltern haben entschieden: Zum kommenden Schuljahr wird es keine Sekundarschule in Mettmann geben. 45 Mädchen und Jungen wurden für die geplante Schule angemeldet. Damit die Sekundarschule gründet werden kann, hätten es mindestens 75 Kinder sein müssen. Das hat die Stadt Donnerstag bekanntgegeben.

Die Verwaltung wird nun für die Carl-Fuhlrott-Realschule und die Anne-Frank-Hauptschule ein Anmeldeverfahren einleiten. Die weiterführenden Schulen werden vom 20. bis zum 22. Februar Anmeldungen annehmen.

Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales, sieht den Ausgang des Anmeldeverfahrens sportlich, erklärte sie unserer Zeitung: „Ich akzeptiere die Entscheidung der Eltern. Aber dass wir keine Sekundarschule bekommen, halte ich für eine vertane Chance, die Schullandschaft Mettmanns für die nächsten Jahre gut aufzustellen.“ Dass die Sekundarschule gescheitert ist, liegt ihrer Meinung nach daran, „dass wir die Schulleitung und die Schulpflegschaft der Realschule nicht mit im Boot hatten“, sagte sie.

Die Elternschaft der Realschule hatte sich immer wieder für den Erhalt ihrer Schule ausgesprochen und zuletzt eine Demonstration organisiert. Die Realschule habe bewährte und erprobte Konzepte, ein eingespieltes Team, ein gutes soziales Miteinander und bringe gute Ergebnisse, argumentierten die Eltern. „80 Prozent unserer Schüler besuchen nach der Realschule eine Oberstufe, um Fachabitur oder Abitur zu machen. Die Realschule ist jetzt schon besser, als es eine Sekundarschule jemals werden kann“, so die Eltern weiter.

Angela Mäder, Vorsitzende der Schulpflegschaft der Realschule, freute sich über die Nachricht. „Ich finde es gut, dass die Sekundarschule nicht zustande kommt. Genauso gut finde ich es aber auch, dass die Stadt sofort das Ergebnis und die Anmeldetermine für Real- und Hauptschule bekanntgegeben hat.“

Auch die Stadtschulpflegschaft, die Dachorganisation aller weiterführenden Schulen in Mettmann, stand der Gründung der Sekundarschule bis zuletzt skeptisch gegenüber. Das geplante Raumkonzept für die Sekundarschule, die in der Real- und Hauptschule untergebracht werden sollte, stand immer wieder in der Kritik des Gremiums.

Die weitere Entwicklung der Mettmanner Schullandschaft hängt nun von den Anmeldungen für die Hauptschule ab. Dort müssen mindestens 18 Kinder angemeldet werden. Bei nur einem Schüler weniger ist das Ende der Anne-Frank-Schule besiegelt, weil die Bezirksregierung keine Genehmigung für eine Klasse mit 17 Kindern erteilen wird. „Dann muss die Realschule die Hauptschüler aufnehmen“, sagt Fachbereichsleiterin Hinterthür. Oder die Kinder besuchen die Hauptschule in einer anderen Stadt oder die Sekundarschule in Wülfrath, deren Gründung im Sommer sehr wahrscheinlich wird.