Streit um die Sekundarschule
Die Vertreter der Schulkonferenzen kritisieren das Raumkonzept. Doch die Stadt weist die Bedenken zurück.
Mettmann. Die Gründung einer Sekundarschule hat der Rat vor Monaten beschlossen. Während die Politik geschlossen hinter der neuen Schule steht, regt sich an der Realschule und in der Stadtschulkonferenz seit Wochen Widerstand.
Zuletzt hatte Schulpflegschaftsvorsitzender Gregor Neumann in der Bürgerfragestunde des Rates das Raumkonzept für die Sekundarschule hinterfragt. Haupt- und Realschule, in denen die neue Schule gegründet werden soll, hätten zu wenig Platz. Zudem seien die Mensen in beiden Schulen zu klein.
Zwar hat die Bezirksregierung für das Raumkonzept der Sekundarschule noch kein grünes Licht gegeben. Doch Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Bildung, Jugend und Soziales, hat keine Sorge, dass es aus Düsseldorf keine Genehmigung geben könnte.
Für sie steht außer Frage, dass die Sekundarschule mit mindestens 75 Schülern in drei Eingangsklassen an der Carl-Fuhlrott-Realschule und der Anne-Frank-Hauptschule ausreichend Unterrichtsraum hat. „An der Haupt und der Realschule haben wir 32 Klassenräume.
Für eine dreizügige Sekundarschule brauchen wir aber nur 18 Klassenräume“, rechnet Astrid Hinterthür vor. Außerdem gebe es an beiden Schulen Fachräume (Physik, Chemie, Biologie und Musik).
Deshalb sei es auch kein Problem, wenn für die Sekundarschule mehr als 75 Kinder angemeldet werden. „Bei 90 Kindern werden wir mit vier Klassen starten“, sagt Hinterthür, „von den Räumen her wäre das kein Problem“.
Die Stadt geht davon aus, dass die neue Schule mit drei Eingangsklassen starten wird. Zum Schuljahr 2013/13 werden 335 Viertklässler auf weiterführende Schulen wechseln. In den vergangenen Jahren sind laut Hinterthür immer mehr als 60 Prozent aller Viertklässler auf die beiden Mettmanner Gymnasien gewechselt.
An der Carl-Fuhlrott-Realschule lag die Zahl der neuen Schüler pro Jahr bei 72, an der Anne-Frank-Hauptschule bei 18 Mädchen und Jungen. Hinterthür: „Und dann gibt es Schüler, die auf Schulen in den Nachbarstädten gehen.“
Die Mensen an beiden Schulen bieten jeweils Platz für 50 Kinder. „Beide Mensen sind aber ausbaufähig“, sagt Hinterthür. Ein Mittagsbetrieb in zwei Schichten sei wie an anderen Schulen auch möglich. Für die Ausstattung der Sekundarschule sind in den kommenden Jahren mehr als 100 000 Euro geplant.
Sollten nicht mindestens 75 Kinder für die Sekundarschule angemeldet werden, wird es für die Haupt- und Realschule ein nachgezogenes Anmeldeverfahren geben. Allerdings werde die Bezirksregierung für die Hauptschule keine Ausnahmegenehmigung mehr erteilen.
Sollte dort nur eine Eingangsklasse zustanden kommen, würde die Schule auslaufen. „Dann müssten die Kinder auf die Realschule oder auf Hauptschulen in Nachbarstädten“, so Hinterthür.