Stadt kürt ihre besten Sportler
44 Mettmanner Athleten haben 2011 herausragende Leistungen gezeigt.
Mettmann. Ob es daran gelegen hat, dass der Termin mitten in der Woche war und um 18 Uhr der eine oder andere noch arbeiten musste? Jedenfalls blieben am Donnerstag einige Plätze bei der Sportlerehrung des Stadtsportverbands im schmucklosen Rathaussaal leer.
Dabei hatte der erst vor wenigen Wochen neu gewählte Vorstand mit Hartmut Dierich an der Spitze viel Arbeit geleistet, um die überfällige Ehrung durchzuführen. Neben Urkunden, Ehrenplaketten gab es Musik mit dem Mettmanner Marius Bernd Schönfeld, und zwischendurch einen kleinen Imbiss.
„Wir hatten uns dazu entschlossen, die Ehrung jetzt durchzuführen, bevor die Leistungen der Sportler ganz vergessen sind“, sagte Dierich. „Wir wollen die Momente des Glücks noch einmal zurückholen.“
Bürgermeister Bernd Günther, der Dierich bei der Verleihung von Urkunden und Plaketten unterstützte, zeigte sich froh darüber, „dass wir überhaupt wieder einen Vorstand im Stadtsportverband haben“. Das Gremium war monatelang führungslos, nachdem das Amtsgericht die Wahl des Vorstands mit Martin Auerbach als Vorsitzenden für ungültig erklärt hatte. Der der Vorstand hatte zu spät zur Versammlung eingeladen.
Geehrt wurden 44 Mettmanner Sportler oder Sportler in Mettmanner Vereinen, die im Jahr 2011 mit besonderen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hatten. Achtmal verlieh der Stadtsportverband eine in blauen Samt eingeschlagene Ehrenplakette für Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene.
Der Kart-Pilot Luca Speck (18) vom Mettmanner Automobilclub bekam die Auszeichnung für seine WM-Teilnahme. Bis zum letzten Lauf hatte er gute Chancen, Weltmeister zu werden. Doch nach heftigen Regenfällen beim letzten Lauf landete er auf Platz 17 — bei 90 Startern. Gerne würde Speck Rennfahrer werden, doch ein Umstieg vom Kart in ein Formelauto ist eine Frage des Geldes. „Eine Kart-Saison kostet 50 000 Euro, in der Formelklasse 300 000 Euro“, sagte Speck.
Eine Ehrenplakette bekam auch Kai Schwertfeger, Mettmanns bester Fußballer, der im vergangenen Jahr mit Fortuna Düsseldorf den Aufstieg in die 1. Bundesliga schaffte. Mittlerweile spielt Schwertfeger beim finanziell angeschlagenen Verein Alemannia Aachen. Zum Saisonende wird er Aachen verlassen, weil sein Vertrag nur für die 2. und 3. Liga bis Sommer 2014 gilt. Aachen will in der 4. Liga einen Neuanfang starten. Schwertfeger wohnt noch in Mettmann und schaut ab und zu beim SCB Neandertal oder den Mettmanner Kickers zu.
Eine weitere Plakette nahm Horst Teutenberg in Vertretung seiner Tochter Ina-Yoko (38) entgegen. „Meine Tochter ist zurzeit in den USA, im Höhentraining in Aspen. Denn sie will doch noch ein Jahr weiterfahren“, sagte Teutenberg und überraschte damit die Gäste der Sportlerehrung.
Ina-Yoko Teutenberg war 2011 Deutsche Meisterin im Straßenrennen und holte bei der Weltmeisterschaft die Bronzemedaille. Nach den Sommerspielen in London, bei denen sie auf dem undankbaren vierten Platz beim Straßenrennen gelandet war, hatte sie ihren Rücktritt vom Leistungssport bekanntgegeben.