Tierschützer: Katzen nicht vorschnell füttern
Manche Samtpfoten sind nur Freigänger und haben ein Heim.
Mettmann. „Wir hatten ungewöhnlich viel mit aus dem Nest gefallenen Vögeln zu tun“, fasste Tierschutzvereins-Vorsitzender Wolfgang Kohl die Arbeit der vergangenen Wochen zusammen. Und einige Katzenprobleme.
Da war der Anrufer, der einen schon befiederten Jungvogel gefunden hatte.
Ihm konnte man erklären, dass die meisten Vögel Nestflüchter sind, die auch nach dem Verlassen des Nestes noch von den Eltern weitergefüttert werden. Am besten nicht eingreifen oder das Jungtier dahin zurücksetzen, wo es gefunden wurde.
Eine türkische Familie entdeckte am Goldberger Teich eine Ente, die einen Flügel leicht hängen ließ. Wolfgang Kohl fuhr hin, um sich die Sache anzusehen. Mit Sicherheit konnte er nicht sagen, ob ein Notfall vorlag, so dass er Tierarzt Martin Müschenich anrief, der sich den Vogel anschauen sollte. Müschenich kam ebenfalls zum Stammtisch des Tierschutzvereins und versprach, sich darum zu kümmern. Martin Müschenich und Wolfgang Kohl haben ein besonderes Anliegen. Immer wieder würden Leute anrufen, die sich über freilaufende Katzen in ihren Gärten sorgen. Oft würden sie aus Reflex Futter anbieten, oder die Katze gleich einfangen und zum Tierheim bringen. „Sie erwarten dann, dass sie gelobt werden, weil sie die Katze gerettet hätten“ sagt Wolfgang Kohl. Doch das Gegenteil ist der Fall. Viele Katzen seien Freigänger, die ganz regulär die Nachbarschaft erkundeten. Wenn man diese anfüttere, konditioniere man sie auf ein neues Zuhause, was den eigentlichen Besitzern natürlich nicht gefällt.
Freilaufenden Katzen also besser kein Futter anbieten. Sie einfach kurz streicheln und sie ihrer Wege gehen lassen. tpp