Flüchtlinge lernen Deutsch und handwerkliche Fähigkeiten

Die Sprache sowie Besuche in einer Lernwerkstatt in Velbert sollen künftig den Einstieg von Migranten in das Berufsleben erleichtern.

Foto: dpa

Kreis Mettmann. Auf Flipcharts gemalt sind Messer, Gabel, Gläser und Teller. Denn Jolanta Kaminskis Unterrichtseinheit steht diesmal unter der Überschrift „Benehmen am Tisch“. Emsig notieren die zehn Teilnehmer die Vokabeln, murmeln die Begriffe und versuchen, Kontexte zu erstellen.

Was sie eint, ist: Sie sind Jugendliche unter 25 Jahren, Asylbewerber oder Geduldete mit Arbeitsmarktzugang oder Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge. „Eine homogene, motivierte Gruppe“, wie Volker Werner, Leiter des Awo-Fachbereichs Arbeitsmarkt, lobt.

Volker Werner, Leiter des Awo-Fachbereichs Arbeitsmarkt, über die jungen Asylbewerber

Seit Monatsbeginn pauken die Männer, die aus Syrien, Afghanistan und Albanien stammen, in der neuen Maßnahme zur beruflichen Orientierung, die „Perspektiven für junge Flüchtlinge“ heißt. Vier Monate dauert die Einheit, 160 Stunden sind vorgesehen, um sprachliche Kompetenzen, bekanntermaßen der Schlüssel zur Integration, zu erwerben. Im EDV-Raum der Awo an der Bahnstraße wird Deutsch gepaukt. Auf den Blockunterricht mit sechs Stunden an fünf Tagen folgt für die Flüchtlinge, die per Bus aus Wülfrath, Heiligenhaus und Neviges kommen, die Lernwerkstatt. Weil die Awo über keine eigenen Werkstätten verfügt, kooperiert man mit den Behindertenwerkstätten Velbert. Dort wird Fachpraxis erworben. Im letzten Schritt sollen Praktika vermittelt werden. „Die Awo als Bildungsträger weist bei allen Maßnahmen überdurchschnittlich gute Vermittlungsquoten auf.“ Bei diesem bis 31. Mai 2017 limitierten Projekt hofft man, an gute Quoten anknüpfen.