Der Euroga-Radweg braucht Pflege

Schlaglöcher, Schlammpfützen, Gestrüpp — der Radweg zwischen Mettmann und Wülfrath fordert den Nutzern einiges ab.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Klagen gibt es schon seit Jahren. Zugewachsen, schlammiger Boden, Schlaglöcher: Der Euroga-Radweg von Mettmann nach Wülfrath hat so Allerlei zu bieten, was man beim Wandern und Radeln nicht braucht.

„Der Weg ist in einem jämmerlichen, ungepflegten Zustand“, beklagt Nutzer Harry Berthold die Tatsache, dass sich bislang offenbar niemand in der Pflicht sah, dort für Abhilfe zu sorgen. Das Wegstück zwischen dem Asphalt-Ende am Hugenhauser Weg und dem Reiterhof in Richtung Wülfrath sei zugewuchert. Es könnten keine zwei Personen nebeneinander hergehen, schildert Berthold den Stand der Dinge.

HarryBerthold, Anwohner

„Am Übergang vom Asphalt zum Lehm ist die große Schlammschlacht angesagt, da das Wasser nicht abfließen kann.“ Sein Vorwurf: Damals geflossene EU-Gelder seien sinnlos verschleudert worden, weil sich niemand um die Erhaltung kümmere. Mit den Vorwürfen konfrontiert, gibt der Mettmanner Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec offen Versäumnisse zu. Das Wissen darum, dass die Stadt mit der Förderzusage auch die Verantwortung für die Erhaltung übernommen habe, sei als Folge eines Personalwechsels bei der Leitung des Grünflächenamtes hinaus verloren gegangen. Der ehemalige und mittlerweile pensionierte Amtsleiter sei gleichermaßen Projektleiter und mit den Abläufen rings um die Euroga-Fördermittel betraut gewesen. Da es jenseits der Fördermittelzusage keine separaten Verträge bezüglich der Instandhaltung gegeben habe, sei dem Amtsnachfolger kein unmittelbarer Zugriff auf die Sache und die längst im Archiv abgelegten Unterlagen möglich gewesen. Das jedoch werde sich nun ändern, kündigt Geschorec ohne Umschweife an.

Am Euroga-Weg wird es nun also wie folgt weitergehen: Sobald die Unwetterschäden der vergangenen Tage einigermaßen abgearbeitet sind, wird der Leiter des Grünflächenamtes, Ferdinand Ortmann, die Schäden in Augenschein nehmen. Und damit ist nicht nur das Teilstück am Hof Comberg, sondern auch der Weg entlang des Tierfriedhofes bis zur Hofstelle Spieker gemeint. Von dort aus führt ein steiler Anstieg auf die Kölnische Straße, für den die Stadt ebenfalls in der Verkehrssicherungspflicht ist. Wer sich mit den Örtlichkeiten auskennt, der weiß: Da kommt so einiges zu auf die Mitarbeiter vom Baubetriebshof, die demnächst ausrücken sollen, um die Schäden zu beseitigen. Verstopfte Drainage, löcherige Feldwege und ramponierter Straßenbelag: Mal eben so dürfte das nicht erledigt sein. „Wir werden keine perfekte Oberfläche herstellen können. Das lassen die finanziellen Möglichkeiten nicht zu“, schränkt Geschorec ein. Gleichwohl sei die Stadt bis zum Jahr 2022 in der Pflicht dafür zu sorgen, dass auf dem Weg niemand zu Schaden kommt. Erst vor zwei Jahren hatte der Eigentümer des Grundstückes Obmettmann 51 einen Wanderweg eingezäunt und ihn damit für die Öffentlichkeit unpassierbar gemacht. Als Alternative wurde seitens der Unteren Landschaftsbehörde eben jener Anstieg vom Spieker-Hof zur Kölnischen Straße genannt. Seither sind dort noch mehr Wanderer, Walker und Radfahrer unterwegs als zuvor. Für die Stadt daher ein Grund mehr, dort möglichst bald tätig zu werden.