Time Gap spielt bei Kaiserwetter
Vor der evangelischen Kirche hatte die Mettmanner Band ein Heimspiel. Die Formation trat vor etwa 300 Fans auf.
Mettmann. Wenn „Time Gap“ auftreten, ist die Hütte voll. Die Coverrock-Band hat sich innerhalb eines Jahres zur Nummer eins in Mettmann hochgearbeitet. Am Freitag spielten sie ihr zweites Open-Air-Konzert auf dem Kirchplatz an der Freiheitstraße, und das Interesse war wieder groß. Pfarrer Ernst Schmidt begrüßte fast 300 Gäste im Rahmen der evangelischen Veranstaltungsreihe „Kultur im Treppenhaus“. Time Gap legten gleich los mit der instrumentalen „Child’s Anthem“, die sich inzwischen als idealer Opener bewährt hat.
„Im letzten Jahr an gleicher Stelle hatten wir Kaiserwetter“ erinnerte sich Frontmann Ernst Ksoll. Heute habe er seit 6 Uhr morgens „auf der Lauer nach dem Wetter“ gelegen. Dunkle Wolken und zehn Grad verhießen nichts Gutes. „Bitte lass uns nicht in der Kirche spielen müssen“, habe er gedacht, weil da die Akustik so schlecht sei. Doch als es um 19.30 Uhr losging, herrschte wieder „Königswetter“.
Wer Time Gap noch nicht kannte, für den erklärte Ernst Ksoll, dass man nicht nur klassischen Rock’n’Roll spielt, sondern auch Metal, Punkrock und Hard Rock „berühren“ wolle. Dazu ist die Band klassisch besetzt, mit zwei Gitarren, E-Bass und Schlagzeug. Als besondere Verstärkung war an dem Abend wieder einmal „Mr McWille aus den Highlands von Essen“ dabei. Lange habe man gebastelt und neu arrangiert, um die melancholische Dudelsack-Musik mit Time Gaps „knackigen Rock-Linien“ zu verbinden.
Mit Whisky in the Jar“ und „Going Home“ hat das auch ganz gut geklappt. Nach weiteren Selbstläufern wie „Substitute“, „Fire it up“ und „Crazy little Thing called Love“ von Queen war es soweit: Time Gap stellten ihre Eigenkomposition „Hier in NRW“ vor. Das Lied aus der Feder von Bassist Uli Queren ist ein Beitrag zum Jubiläum 70 Jahre NRW. Eine Single-CD ist bereits aufgenommen, das Musikvideo war schon fast im Kasten, nur die Schlussszene fehlte noch. Die sollte am Freitag unter Mithilfe des Mettmanner Publikums aufgenommen werden. Dazu übernahm Uli Queren kurz die Gitarre von Ernst Ksoll und übte mit den Gästen den Refrain ein. „Wir sind wir | Wir sind hier | Typen aus NRW | Ein Hoch auf alle Menschen hier | Ein Hoch auf NRW“, das hatten die 300 nach einigen Probeläufen schnell drauf. Als das Lied gespielt war, war Uli Queren sehr zufrieden.
Eigentlich soll das Lied erst am 5. August offiziell veröffentlicht werden, doch einen Karton mit CDs hatte die Band bereits als „Pre-Release“ mitgebracht. Zum Unkostenbeitrag von fünf Euro rissen die Leute sie den Musikern in der Pause aus der Hand und ließen sich fleißig Autogramme aufs Inlay schreiben. In der zweiten Hälfte wurde es noch hardrockiger mit „Born tob e wild“, „Nothing else matters“ oder „Sheena is a Punk Rocker“.
Das begeisterte Publikum ließ die Band auch nicht ohne ausgiebige Zugaben vom Feld ziehen. Nun heißt es abwarten, wie das Video zu „Hier in NRW“ bei der Premiere beim offiziellen Festakt in Düsseldorf von einer Million Zuschauern ankommt.