Überraschende Wende: Bald wieder Leben im Stadtwaldhaus

Die drei Eigentümer haben sich mit der Stadtverwaltung geeinigt.

Foto: Achim Blazy

Mettmann. Überraschung und Kehrtwende: Im April hieß es noch, dass die drei Eigentümer des Stadtwaldhauses aus dem Vertrag mit der Stadt ausgestiegen sind. Zwei fordern ihr Geld zurück, der Dritte will seinen Anteil stehen lassen und das Haus als Gaststätte von der Stadt pachten. Er wohnt bereits im Dachgeschoss. Die Stadt sah sich gezwungen, das Haus zurückzukaufen. Alles Schnee von gestern. Nach jetzt vorliegenden Informationen haben sich die Stadtverwaltung und die drei Investoren, sprich Eigentümer, jetzt geeinigt. Sie bleiben im Vertrag und wollen das Stadtwaldhaus im Oktober öffnen. Kaum zu glauben, wenn man sich das Haus aus der Nähe anschaut: Der Schutthügel vor dem Haus existiert immer noch, aber (neu) er wächst jetzt zu.

Im Innern des Hauses lagern jede Menge Baumaterialien, aber gearbeitet wurde — so zumindest der Eindruck — lange nicht mehr. An der Seite zum Stadtwald haben Unbekannte bereits Schmierereien an die Fassade gesprayt. An der Seite zum Biergarten liegen Ziegel und Paletten, ein einsames Gerüst steht an der Front. Hinter dem Stadtwaldhaus sieht es ebenfalls sehr trostlos aus: überfüllte Mülltonnen, Wildwuchs, alte Moniereisen, eine zugedeckte Baumaschine. Trotz dieser Tristesse ist Bürgermeister Thomas Dinkelmann hoffnungsfroh: Bereits in der nächsten Woche wolle man die weitere Vorgehensweise konkret festlegen. Die drei Eigentümer hatten noch vor Monaten gesagt, dass das Stadtwaldhaus in seinen jetzigen Ausmaßen zu klein für drei Familien sei, die von den Einnahmen leben müssen. Offenbar hat ein Prozess des Umdenkens stattgefunden.

Die Pläne der drei Eigentümer sahen vor, dass das Stadtwaldhaus erheblich erweitert werden müsste. Von einem Wintergarten in Richtung Stadtwald und einem weiteren Veranstaltungszimmer war die Rede. Doch die Behörden spielten nicht mit. „Dafür hätte es keine Baugenehmigung gegeben“, sagte Dinkelmann gestern auf Anfrage. Das Stadtwaldhaus liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, es gibt strenge Auflagen. Es darf also nur im Bestand gebaut und renoviert werden.

Ein weiteres Problem war der Lärmschutznachweis. „Von der Bezirksregierung kam eine eindeutige Nachricht. Eine Erweiterung scheidet aus Lärmschutzgründen ebenfalls aus.“ Nur der Lärmschutznachweis im früheren Bebauungsplanverfahren habe Gültigkeit, sagte Bürgermeister Thomas Dinkelmann. Ein weiterer Knackpunkt sind die Parkplätze rings ums Stadtwaldhaus. Sie reichen laut Eigentümer vorne und hinten nicht. Und: Sie gehören zum Neubaugebiet. Die Eigentümer, so Dinkelmann, hätten ihren ursprünglichen Bauantrag zurückgezogen und einen Änderungsantrag (kleinere Varitante) auf den Tisch gelegt.

Dieser Antrag könnte relativ schnell positiv beschieden werden. „Ich habe vermitteln können“, sagte Dinkelmann, der froh ist, dass es nun weiter gehe und die Stadt keine Rückabwicklung des Kaufvertrages vornehmen müsse. „Einiges ist schon im Haus gemacht worden, doch es wartet noch viel Arbeit.“ In diesem Zusammenhang will Dinkelmann noch einmal mit den potenziellen Stadtwaldhausbetreibern über die neuen Fenster reden, die überhaupt nicht zum Charakter des Hauses passen.