Pflanzenfreund bekommt einen Arbeitsvertrag in Gärtnerei

Franz-Josef Maihack war bisher in der Gärtnerei Bennighof tätig. Eine Mettmannerin hat ihm nach einem Praktikum jetzt übernommen.

Foto: Udo Leist

Mettmann. Franz-Josef Maihack (49) ist sonnengebräunt, strahlt Kraft und Tatendrang aus, und lächelt viel und gern. Er, ein Mensch mit Behinderung, ist mitten bei seiner Arbeit. Gerade bepflanzt er ein Grab auf dem Friedhof Lindenheide mit rot blühenden Eisblumen. Ihm macht seine Arbeit Freude, er liebt Pflanzen und ist gern draußen in der Natur, dabei ist das Wetter für ihn drittrangig.

Stolz berichtet er, dass er hier auf dem Friedhof — oder genauer bei der Gärtnerei FiLu an der Lindenheider Straße 55 — jetzt einen „richtigen“ Arbeitsplatz hat, dass er angestellt ist, wie andere Mitarbeiter auch und jeden Monat ein Gehalt bekommt.

Um Maihacks Freude und Stolz zu verstehen, muss man seine Geschichte kennen: Jetzt konnte er einen Arbeitsvertrag unterzeichnen, denn nach einem Praktikum vom Februar bis Mai hat ihm seine Chefin, Claudia Ludwig, eine Festanstellung angeboten. Vorher hatte Maihack drei Jahre in der Gärtnerei Benninghof — die eine Abteilung der Hephata Werkstätten (anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung) ist — gearbeitet.

Claudia Ludwig, Inhaberin der Gärtnerei FiLu

Dort hat Maihack viel über Pflanzen gelernt, ganz praktisch erfahren, wie man diese hegt und pflegt — auch wenn er nicht im klassischen Sinne eine Lehre abschließen konnte. Vom Leiter der Benninghof-Gärtnerei, Markus Schiebel, wurde er dann für ein Praktikum an Claudia Ludwig empfohlen, die gerade eine Stelle offen hatte.

Claudia Ludwig hat 2011 erstmalig einen Mitarbeiter mit Behinderung eingestellt. „Ich habe mit Herrn Müllers, den ich damals nach einem neunmonatigen Praktikum eingestellt habe, sehr gute Erfahrungen gemacht. Aufgrund dieser Erfahrung habe ich Herrn Maihack gern die Chance des Praktikums gegeben und bin in keiner Weise enttäuscht worden.“ Franz-Josef Maihack fühlt sich wohl bei seinem neuen Arbeitgeber an der Lindenheide: „Im Frühjahr haben wir 900 Gräber bepflanzt, und jetzt ist die Sommerbepflanzung dran. Da ist viel zu tun, aber wenn wir es geschafft haben, sind wir gemeinsam stolz darauf.“