„Treppe gehört den Bürgern“

In Metzkausen formiert sich Widerstand gegen den Abriss der 41 Stufen.

Metzkausen. „Diese Treppe gehört den Bürgern von Metzkausen!“, steht auf einem Protestplakat. Gegen den politischen Beschluss, die marode Treppenanlage zwischen der Straße Zu den vier Flöthen und dem Krumbach abzureißen, formiert sich in Metzkausen Widerstand.

50 000 Euro, hatte die Stadt erklärt, würde eine Sanierung der 41 Stufen kosten. Viel Geld für eine Treppe, die kaum genutzt werde, argumentierte die Stadt für einen Abriss. Und die Politik — bis auf die Grünen — stimmte im Bauausschuss im November des vergangenen Jahres der Stadtverwaltung zu.

Inzwischen liegt dem Bürgerverein ein Angebot eines Mettmanner Bauunternehmers vor, der die Treppe für 21 000 Euro abreißen und sanieren würde. Deshalb fordert der Bürgerverein, muss die Treppe erhalten bleiben.

Das Gutachten präsentierte jetzt eine Handvoll Metzkausener Bürger dem stellvertretenden Bürgermeister Horst-Dieter Fischer (SPD) sowie einigen Ratsmitgliedern vor Ort. Die Treppe werde morgens von Schulkindern auf ihrem Weg zum Heinrich-Heine-Gymnasium genutzt, und sie sei eine wichtige Verbindung für die Bürger zur Kirche Heilige Familie, zum Combergpark sowie zum Kindergarten Eschenkämpchenweg, sagen die Metzkausener.

Allerdings können diese Ziele ohne einen allzu großen Umweg über die Straße Am Eschenkämpchen sowie über den Wendehammer der Straße Zu den vier Flöthen erreicht werden. Doch im Winter, sagen die Metzkausener, seien die leicht abschüssigen Wege vor allem für ältere Bürger zu gefährlich. Sie würden lieber die Treppe nutzen, auf der sie sich am Geländer festhalten könnten.

Eine Reparatur der alten, maroden Treppe ist aus Sicht der Verwaltung nicht mehr möglich. Eine Einschätzung, die stellvertretender Bürgermeister Fischer teilt. „Sie flicken jede Straße, da können Sie doch auch die Treppe reparieren“, wetterte ein verärgerter Bürger. Doch Fischer schüttelte mit dem Kopf: „Nein, das geht nicht mehr.“

Das Angebot, das dem Bürgerverein vorliegt, hält der stellvertretende Bürgermeister nicht für aussagekräftig. „Darin finde ich überhaupt keine Angaben und Beschreibungen zu den erforderlichen Arbeiten“, sagte er und fordert den Bürgerverein auf, das Angebot nachbessern zu lassen und es dann der Verwaltung und allen Ratsfraktionen zur Verfügung zu stellen. „Dann werden wir das Thema noch einmal diskutieren“, sagte Fischer

André Büscher, Ratsherr der CDU, erklärte den aufgebrachten Bürgern, dass die Stadt die Treppe nicht abreiße, um das Gelände dann an die Eigentümer, deren Gärten an die Treppe grenzen, zu verkaufen. „Die Treppe soll abgerissen werden, weil sie völlig marode ist, und die Stadt keine 50 000 Euro für den Bau einer neuen Treppe hat.“ Es gebe bislang auch niemanden, der ein Kaufinteresse angemeldet hätte.

Aus Büschers Sicht sind selbst 21 000 Euro viel zu viel Geld. „Das würde ich lieber in Kindergärten oder Schulen investieren“, sagte der CDU-Politiker, der einen Umweg von ein paar hundert Metern ohne Treppe für durchaus zumutbar hält.