Umfrage in Mettmann Eigenverantwortung ist das A und O

Mettmann. · In Hilden gilt die Maskenpflicht auch in der Fußgängerzone. In Düsseldorf hat ein Bürger dagegen geklagt und Recht bekommen. Mettmann setzt bisher auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung.

 Marie-Erika Brutschke (98) und ihre Tochter Heidemarie Spohr (70) sind stolz auf ihre selbstgenähten Masken, die sie freiwillig tragen.

Marie-Erika Brutschke (98) und ihre Tochter Heidemarie Spohr (70) sind stolz auf ihre selbstgenähten Masken, die sie freiwillig tragen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Maskenpflicht sorgt weiterhin für Gesprächsstoff. Befürworter und Gegner positionieren sich dabei klar gegeneinander. Es besteht wenig Toleranz der anderen Meinung gegenüber und das Thema Maske erhitzt weiterhin die Gemüter.

Die Stadt Mettmann hat sich bisher gegen eine allgemeine Maskenpflicht in der Innenstadt entschieden. „Bisher gilt die Maskenpflicht lediglich für den Wochenmarkt“, sagt Thomas Lekies, Sprecher der Stadt. Das sei eine der generellen Vorgaben der Corona-Schutzverordnung des Landes. „Es gibt aber eine Empfehlung der Stadt, die Masken auch in der Fußgängerzone zu tragen.“

Doch wie sehen die Mettmanner Bürger die momentane Maskenpflicht-Situation in der Stadt? „Ich halte das für die richtige Entscheidung“, meint Heidemarie Spohr. „Der gesunde Menschenverstand sagt einem doch, dass das Maskentragen vernünftig ist. Da sind weitere Vorgaben nicht notwendig.“ Und sie fügt schmunzelnd hinzu: „Je kälter es jetzt wird, desto angenehmer wird es doch außerdem, die Maske auch zu tragen.“ Die 70-Jährige näht ihre Masken für sich und ihre Mutter selbst. Ihre Mutter, Marie-Erika Brutschke, ist Medizinerin und sieht, anders als ihre Tochter, eine offizielle Verpflichtung zum Maskentragen in der Fußgängerzone unkritisch. „Ich habe nichts gegen so eine Pflicht“, sagt sie. Aber auch ohne offizielle Vorgabe befürwortet die ehemalige Ärztin das Maskentragen. „Was muss, das muss“, findet die 98-Jährige.

Klar gegen jede Form der Maskenpflicht ist hingegen Sophia Breit. Die 26-Jährige empfindet auch andere Maßnahmen zum Schutz vor Corona übertrieben. „Ich glaube, die Maskenpflicht bringt nichts. Ich bekomme auch wirklich schlecht Luft unter der Maske.“ Die junge Frau ist gerade Mutter geworden und erzählt von den Einschränkungen, denen sie und ihr Mann durch die Pandemie ausgesetzt waren: „Mein Mann durfte zum Beispiel nicht mitkommen zu den Ultraschalluntersuchungen bei meinem Frauenarzt. Dadurch hat er sehr viel versäumt. Solche Entscheidungen finde ich falsch.“

„Die Gesundheit geht vor“, sagt hingegen Ugur Baydar, Besitzer des Obst- und Gemüseladens in der Kleinen Mühlenstraße. „Mit Maske ist es sicherer für alle.“ Der 42-Jährige hält es für unproblematisch, die Maske generell in der Fußgängerzone zu tragen. „Meine Eltern sind alt und haben Vorerkrankungen – auch für sie und alle alten und kranken Menschen trage ich eine Maske.“

Gerald Weinreich empfindet das Maskentragen mittlerweile als völlig normal, obwohl er Brillenträger ist. „Dass die Brille teilweise beschlägt ist zwar etwas schwierig, aber man gewöhnt sich auch daran“, so der 52-Jährige. Bei seiner Arbeit in der Bank muss er die Maske ebenfalls tragen, „und ich lasse sie dann meist einfach auf, wenn ich in die Stadt gehe.“ Solche Kontinuität sieht er als Vorteil und er wäre daher auch für eine allgemeine Maskenpflicht in der Fußgängerzone. „Die Akzeptanz wäre sicherlich größer, wenn es eine offizielle Verpflichtung geben würde“, glaubt Weinreich.

Das sei momentan jedoch nicht vorgesehen, erklärt Stadt-Sprecher Thomas Lekies. Auch Daniela Hitzemann vom Kreis Mettmann bestätigt: Es gelten die Schutzverordnungen.